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Alt 22.03.2005, 17:29
Gast
 
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Standard Wer operiert ein Pankreaskopfkarcinom mit Ummaueru

Hallo Volker,

eine adjuvante Chemotherapie nach vollständiger Tumorresektion wird gegenwärtig noch nicht in der Mehrzahl der Fälle angewandt, beginnt sich aber immer mehr durchzusetzen. So gibt es anerkannte Studien, die bei ähnlichen Tumorgraden und Entfernung eine Rezidivwahrscheinlichkeit von rd. 90% aufweisen, wenn keine Behandlung erfolgt. Dies liegt vorwiegend daran, dass entweder häufig eine Mikrometastasierung im umliegenden Gewebe bereits stattgefunden hat (hier soll eine lokale Strahlentherapie wirken) oder aber postoperativ eine sog. Generalisierung einsetzt, d.h. es bilden sich Metastasen an anderer Stelle wie z.B. der Leber (dies soll durch die Chemo unterbunden werden). Erhöhende Risikofaktoren bei meiner Mutter sind die enorme Tumorgröße (knapp 6cm, der aber nicht gestreut hat - bei dieser Größe äußerst selten!) sowie die fast infiltrierten Lymphknoten.
Vor diesem Gesamthintergrund wollen wir eine Maximaltherapier-ung anstreben.
Man geht bei einer adjuvanten Chemotherapie von einer medianen Überlebensrate von grob 30% aus. Obwohl der Krebs vermeintlich entfernt wurde (was schon ein großes Glück ist), ist gerade das Pankreaskarzinom besonders heimtückisch aufgrund der hohen Rezidivwahrscheinlichkeit.
Was hat man Dir als Nachbehandlung geraten, Volker?

Grüße,

Michael
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