Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 05.04.2006, 08:00
HeikoBerlin HeikoBerlin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 11
Standard Tumormarker für Asbest-verursachten Krebs entdeckt?

Durch Asbest hervorgerufener Lungenfellkrebs erhöht Osteopontin-Spiegel im Blut



In der Frühphase eines Mesothelioms des Lungenfells, einer hauptsächlich durch Asbest ausgelösten Krebserkrankung, wird verstärkt sog. Osteopontin ins Blut freigesetzt. Die Konzentrationsbestimmung dieses Eiweißes könnte, so US-amerikanische Wissenschaftler im New England Journal of Medicine (2005, 353:15, 1564-1573), Grundlage für eine Früherkennungsuntersuchung auf die Erkrankung werden.

Asbest besteht aus faserartigen Silikatmineralen. Er wurde in der Vergangenheit als Dichtungs- und Isoliermaterial in der Bauindustrie verwendet. Die Verarbeitung von Asbest erzeugt feinsten Staub, der sich in der Lunge ansammelt und dort Schädigungen hervorruft. Für Menschen, die an einem Mesotheliom erkranken, besteht derzeit wenig Hoffnung auf Heilung. Die meisten dieser nur schwer behandelbaren Tumoren werden erst in einem späten Stadium diagnostiziert.

Die Entdeckung eines Tumormarkers, der die Erkrankung im Frühstadium anzeigen könnte, wäre daher ein großer Fortschritt.

Dr. Harvey I. Pass von der New York School of Medicine und seine Kollegen untersuchten, ob das Eiweiß Osteopontin als ein solcher Tumormarker in Frage kommen könnte. Sie analysierten Blutproben von 190 Personen: 76 Patienten mit Mesotheliom, 69 Patienten mit einer gutartigen Asbest-assoziierten Lungenkrankheiten und 45 Raucher, die keiner besonderen Asbesteinwirkung ausgesetzt gewesen waren.
Grundsätzlich war bei Personen, die in der Vergangenheit häufigen Kontakt mit Asbest hatten, die Konzentration an Osteopontin im Blut erhöht. Die Patienten mit Mesotheliomen des Lungenfells wiesen jedoch erheblich höhere Werte auf als Patienten, die unter gutartigen Asbest-assoziierten Lungenveränderungen litten.
Nach Meinung der Forscher könnte die Bestimmung des Osteopontins geeignet sein, um Asbest-assoziierte bösartige Tumoren des Lungenfells rascher zu erkennen. So könnten bei Personen, die aus beruflichen oder anderweitigen Gründen häufig Asbeststaub ausgesetzt sind, möglicherweise regelmäßige Blutkontrollen auf das Eiweiß erfolgen.

Quellen:
http://content.nejm.org/cgi/content/short/353/15/1564

http://www.med.nyu.edu/communications/news/pr_131.html


Sonnige Grüße aus Berlin
Heiko
Mit Zitat antworten