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Alt 06.07.2005, 16:26
Gast
 
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Stefanie,

was du schreibst ist alles verständlich für mich und auch logisch aber es tut weh... Der Gedanke, dass ich ihn nie wieder sehen soll tut weh... Der Gedanke, dass ich ihm so vieles nicht mehr sagen kann, der Gedanke nicht mehr in seine Augen zu sehen, ihn nie mehr im Arm zu haben... es tut weh...

Ich versuche es zu verstehen wirklich und ich habe auch Verständnis dafür, dass er sich zurückzieht, aber es ist ein elender Kampf zwischen meinem Gefühl und meinem Verstand.

Ich weiß, dass meine Kraft ausreichen würde um für ihn da zu sein, er müsste es nur zulassen.

Diese Ungewissheit und dieses nichts tun können ist das schrecklichste.

Wenn er es mir wenigstens erklären könnte, wenigstens noch ein Gespräch in dem er mir "meine Rolle" zuteilen würde... Eine klare Aussage von ihm was er für sich will und was er von mir erwartet, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Wenn er mir sagen würde ich will dich nie wieder sehen.. dann würde es weh tun, aber es wäre eine Aussage... Er schrieb mir letzte Woche eine SMS, ob wir uns sehen sollen, meine Antwort war sehr gerne.... danach kam nichts mehr... was soll ich davon halten...

Am Freitag eine SMS dass er am Samstag unterwegs ist mit Freunden bei einem Fest, wo ich auch hin wollte, er meinte, wir könnten uns treffen, aber am Samstag dann nichts mehr, ich war bei dem Fest aber von ihm kein Anruf - nichts... Er selbst ging nicht ans Telefon... Es waren zu viele Menschen da um die Chance zu haben, dass ich ihn in den Massen finde, ohne einen klaren Treffpunkt zu vereinbaren. Ich weiß nicht einmal ob er überhaupt da war... es ist schrecklich und grausam und meine Gedanken sind natürlich ständig bei ihm und mein Handy lies ich nicht eine Minute aus den Augen.

Ich habe das Gefühl, dass er mich auf seine Art auch sehen will, aber dass er es nicht zulässt, dass er Angst davor hat, weglaufen will davor... Er tut es vielleicht aus Rücksicht mir gegenüber, aber diese Rücksicht tut mir doch mehr weh, als alles andere...

Er hat mir als wir uns das letzte Mal gesehen haben gesagt "Schau dich mal im Spiegel an... du hast was besseres verdient..." Ist es das??? Hat er Angst mich zu verlieren weil ich jemanden anderen kennenlerne... Verdammt ich liebe ihn und daran ändert doch auch die Diagnose Hirntumor GBS nichts...

Es ist furchtbar für mich, da ich mir immer die Frage stelle, wie geht es ihm, was macht er, wie ist der Verlauf gerade. Der Gedanke, er liegt im KH und ich hab keine Ahnung... verstehst du...

Du hast die Frau des Ex-Freundes gehabt, die dich auf dem Laufenden gehalten hat, es gibt niemanden, der mich irgendwie informiert.

Wenn er den Kampf verlieren sollte, dann werde ich es unter den momentanen Umständen vermutlich erst viel später erfahren...

Ich liebe ihn und ich kann meine Gefühle nicht einfach so abschalten weil er krank ist. Es ist sein Recht mich weg zu schieben und mich aus seinem Leben zu verbannen, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen.

Es ist nicht vergleichbar mit Liebeskummer, den man hat, wenn man verlassen wird weil die Beziehung nicht funktioniert hat... Bis zur Diagnose war alles Bestens und wir waren glücklich verliebt...

Er will es mir nicht antun und ich muss das akzeptieren... Ist es wirklich so, dass ich es so hinnehmen muss und mit diesem Schmerz weiterleben muss???
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