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Alt 20.07.2004, 16:07
Gast
 
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Standard Iressa-als erste Chemo?Geht das?

Hallo Nathalie,
Das habe ich im Internet unter www.lungenkrebs.de gefunden und den gleichen Arzt heute angeschrieben.
Warte jetzt auf Antwort...
Ich wünsch Dir und deinem Vater viel Kraft und NICHT AUFGEBEN
liebe Grüsse-Susi

Profitieren Lungenkrebs-Patienten von einer Ersttherapie mit dem EGFR-Blocker?

Diese Frage untersuchen derzeit Prof. Christian Manegold von der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg und seine Mitarbeiter. Denn nach einer bereits erfolgten Chemotherapie hat der EGFR-Blocker schon mehrfach seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Dabei konnte mit dieser modernen Therapieform eine Verbesserung der Lebensqualität, ein Verlangsamen des Tumorwachstums oder sogar eine Tumorschrumpfung erreicht werden. Nun wird untersucht, welche Wirkung der EGFR-Blocker in der Ersttherapie entfaltet.
An der Untersuchung der Heidelberger Lungenkrebs-Experten können Patienten mit einem nichtkleinzelligen Lungenkrebs teilnehmen, bei denen bereits Fernmetastasen vorliegen. Ferner muss der Tumor inoperabel sein und der Patient darf bislang noch keine Chemotherapie erhalten haben.
Die Patienten erhalten im Rahmen der Studie den EGFR-Blocker als Tablette einmal täglich. Spätestens alle drei Wochen sucht der Patient die Klinik zu einem Kontrollbesuch auf. Prof. Manegold: „Wir erwarten, dass der EGFR-Blocker auch wenn er nicht in Kombination mit Chemotherapie gegeben wird, bei einem Teil der Patienten das Tumorwachstum abbremst oder sogar zu einer Tumorrückbildung führt.'

Bei dieser Therapieform sei besonders von Vorteil, dass bereits nach kurzer Zeit ersichtlich ist, ob der Patient darauf anspricht. „Diese Patienten verspüren oft schon nach einigen Tagen eine deutliche Besserung ihrer Symptome wie Husten oder Atemnot“, so Manegold, der bereits in mehreren anderen Studien positive Erfahrungen mit dem EGFR-Blocker gesammelt hat.

Sollten die an der Studie teilnehmenden Patienten nicht von der Therapie profitieren und sich ihr Tumor weiter ausbreiten, wird die Studie bei den betreffenden Patienten abgebrochen. Diese Patienten erhalten dann die für dieses Stadium übliche Therapie - meist eine Chemotherapie.

Ist die alleinige EGFR-Behandlung dagegen wirksam, führt der Patient sie weiter durch. Sie wird nur dann abgebrochen, wenn eine Verschlechterung der Krebserkrankung eintreten sollte. Daneben können auch Nebenwirkungen, die der Patient nicht toleriert, zum vorzeitigen Studienabbruch führen. Allerdings werden die Tabletten in der Regel gut vertragen, sodass Nebenwirkungen oft nur in leichter bis mittlerer Ausprägung auftreten und somit meist kein Grund darstellen, die Therapie zu beenden.

Weltweit haben bislang mehr als 120.000 Patienten den EGFR-Blocker erhalten. In Japan und den USA ist der EGFR-Blocker zur Therapie des fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkrebses zugelassen. In Europa wurde diese Zulassung beantragt. Sie wird zurzeit von den Behörden bearbeitet und ab Mitte 2004 erwartet.

Quelle:
Gespräch mit Prof. Christian Manegold/Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg am 01.03.2004 im Rahmen des Deutschen Krebskongresses in Berlin. Das Gespräch führte Sabine Stürmer/Medizinjournalistin.
[11.03.04]
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