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Alt 07.09.2002, 22:27
Gast
 
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Standard Bekam heute die Diagnose

Hallo alle...
Irgendwie ist heute hier der Wurm drinne.Ich lese mir die Beiträge hier so durch und bewunder die Leute immer wieder die sagen denke positiv, denke nie negativ, genieße den Tag etc....
Aber dann werde ich so verdammt nachdenklich, denke warum soll ich den Tag genießen, darf man als MM Patient nicht mehr in die Zukunft planen ?
Klar jeder Tag könnte der letzte sein, auch bei gesunden Menschen, Unfall etc...
Aber wenn ich nicht für die Zunkunft planen könnte dann würde glaube ich noch der letzte Rest der mir etwas im Leben Spaß macht verschwinden.
Ich glaube ich brauche doch schon professionelle hilfe, wenn am Dienstag alles OK ist was ich hoffe, dann bin ich wieder für ca. Monate beruhigt.
Aber dann fängt es wieder an, kurz vor oder bestimmt schon einen Monat vor der nächsten Untersuchung mache ich mich wieder verrückt.
Aber so bin ich, so war ich schon vor dem MM.
Ich weiß nicht wann es angefangen hat, eventuell nach dem Krebstod meiner Mutter vor fast 15 Jahren.Ich weiß es wirkklich nicht.
Aber diese Angst vor Krankheiten habe ich genauso bei meinen Kindern und Frau.
Klar ein bißchen Angst ist normal und gehört zu jedem Menschen, aber meine Angst frißt mich nahezu auf.
Und deshalb verschleuder ich wohl mein Leben zur Zeit.
Die Einsicht ist da, aber ich kann es nicht steuern.

Eigentlich sollte ich ja zufrieden sein, es hätte auch schlimmer kommen können.
Der Tumor war relativ klein, wie es aussieht nicht gestreut.
Aber nein ich denke nur wahrscheinlich ist da doch noch was und es wurde noch nicht gesehen.
So ist mein Denken, leider.
Selbst die Hautärztin in der Hautklinik sagte mir das ich eigentlich mit der Sicherheitsschnitt OP geheilt werde.
Habe eigentlich auch Vertrauen zu ihr, aber trotzdem kommt dann wieder mein Denken.
Ich bin 29 Jahre alt, und muß zugeben das ich bestimmt durch dieses Denken viele Jahre oder schöne Ereignisse verschenkt habe.
Bin selbst jedes Jahr zum Urologen gerannt und dachte ich habe Hodenkrebs.
Er hat untersucht und sagte da ist nix.Dann war ich wieder 9 Monate beruhigt und dann kam wieder der Gedanke das ist bestimmt was.Also wieder hin zum Doc, war aber wieder alles OK.
Und dann der Schlag in die Fr.... im Mai wo ich wirklich erfuhr ich habe Krebs.
Das ist für einen menschen der unter ständiger Krebsangst leidet das schlimmste was passieren kann.

Ich würde auch gerne so denken das man erstmal alles auf sich zukommen lassen läßt, erstmal z.B. Dienstag die Untersuchungen abwarten dann kann man sich ggf. Gedanken machen.
Aber dafür brauche ich glaube ich Hilfe, nur den richtigen zu finden ist nicht leicht.....

Sorry das ich euch hier vollrede oder schreibe aber es mußte nur mal so raus, mir war danach..

Gruß
Sascha
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