Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 18.09.2008, 18:10
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 295
Standard AW: Prostatakrebs bei meinem Vater

Hallo Netti,

Zitat:
Wird Mann eigentlich immer impotent bei allen Operationsverfahren oder kann ich meinem Vater irgendwie Mut machen?
Gleich welches OP-Verfahren, Man(n) kann nach einer Prostataentfernung keine Kinder mehr zeugen, da Prostata und Samenblasen entfernt werden, die für eine Zeugung notwendig sind.

Wenn noch Kinderwunsch besteht, sollte der Mann vor der OP seinen Samen einfrieren lassen. Damit ist auch nach der OP noch eine künstliche Befruchtung möglich.

Meist erleidet nach einer OP der Mann eine sogenannte erektile Dysfunktion (fehlende Gliedversteifung), d.h. auf natürlichem Wege kann er keine Erektion mehr zu Stande bringen.

Da gibt es aber verschiedene Hilfsmittel, um auch nach einer OP, in der die Erektionsnerven geschädigt wurden, wieder eine Erektion zu bekommen.

Bei einer gelungenen "Nerv schonenden" OP bleibt die Erektionsfähigkeit erhalten oder kann mit untersützenden Maßnahmen wie Viagra und Co. hergestellt werden.

Unabhängig von den verschiedenen OP-Verfahren oder Erhalt der Erektionsnerven oder nicht, bleibt Mann Orgasmusfähig. D.h. dass er auch ohne Erektion weiterhin die Lust (Libido) und auch die Erfüllung der Lust, einen Orgasmus haben kann.

Also mit Phantasie kann auch ein Operierter eine erfüllte Sexualität erleben; getreu nach dem Hessischen Sprichwort "Heb ich noch Mund und Hend, bin ich net impotent!"

Die Orgasmusfähigkeit geht jedoch bei einer chirurgischen (Orchiektomie) oder medikamentösen (Hormonblockade) Kastration jedoch verloren, weil das Testosteron unterdrückt wird, das für die Libido (Trieb) zuständig ist.

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

Geändert von Hansjörg Burger (18.09.2008 um 18:13 Uhr)
Mit Zitat antworten