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Alt 06.02.2008, 10:21
ani ani ist offline
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Standard AW: Völlige Verleugnung des Brustkrebs

Hallo Liskatze und alle anderen Teilnehmer

Möchte mich auch kurz zu Wort melden, nachdem ich die Beiträge gelesen habe.
Ich denke, dass es für deine Freundin vor allem wichtig ist, das du ehrlich zu ihr bleibst. Meine Tochter (18J.) hatte auch diese Phase, wo sie trotz Aussagen der Aerzte noch an Heilung geglaubt hat, resp. das Unfassbare verdrängen musste. Sie hat alle, zu denen sie Vertrauen hatte, hin und wieder gefragt, ob wir glauben würden, dass sie geheilt würde. Ich wollte ihr die Hoffnung nicht nehmen, sagte, möglich sei alles, aber ich hätte auch grosse Zweifel, da ihr Onkologe sehr viel Erfahrung hat. So konnte sie wohl langsam aber sicher ihr Schicksal annehmen und sich damit auseinander setzen. Wichtig war vor allem, dass ich ihr nichts vormachte, und durch das dadurch erweiterte Vertrauen wuchs unsere Liebe noch mehr in den letzten Wochen, gerade weil ich nicht gescheut hatte, ehrlich zu ihr zu sein, so unglaublich hart das auch für mich war. Nichts hätte ich ihr lieber gesagt als: "Natürlich wirst du gesund mein Schatz, und wirst noch lange leben". Aber ich denke, sie hätte nicht in Ruhe ihren Uebergang vollziehen können, wenn sie kurz zuvor noch hätte feststellen müssen, dass nicht nur sie sich selbst, sondern auch noch ihre Nächsten sie belogen hätten..

Allerdings hinzufügen möchte ich noch, dass einer der Aerzte, welcher meine Tochter behandelt hat, in seinem Bekanntenkreis eine Frau kannte, die (ich glaube ebenfalls mit Brustkrebs) von den Aerzten aufgegeben werden musste und zum sterben nach Hause geschickt wurde. Sie hat nichts mehr dagegen unternommen und der Krebs ging weg, einfach so. Keiner weiss wie und warum, und das ist schon ein paar Jahre her. Das gibt es offenbar tatsächlich.

So wünsche ich dir viel Kraft, deine Freundin zu begleiten, sie in ihrer Hoffnung zu tragen, aber vielleicht auch mal zu fragen, was wenn nicht??

Ani