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Alt 14.09.2012, 21:38
hamburgschmuck hamburgschmuck ist offline
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Standard AW: meine Mum hat Krebs

Ach meine Lieben!

Nun war ich wieder ein paar Tage nicht on, weil:

Meine Mum am Sonntag um 7 Uhr per Rettungswagen in das Kreiskrankenhaus nach Pinneberg gebracht wurde, da die Schwestern mit den Schmerzen nicht klarkamen, bzw nichts mehr half, auch keine Notfallmedis.

Mein Handy und Festnetz klingelte ab 7 Uhr, leider jedoch schlief ich so fest, dass ich davon nix mitbekam.

Um 12 Uhr dann erwachte ich und stelle das dann mit Entsetzen fest.

Sofort habe ich alle Nr angerufen und eine Ärztin erklärte mir, dass meine Mum in einem entsetzlichen schmerzvollem Zustand war und es wohl nun nicht mehr lange dauert...

Wie bitte???

Ich das erste Mal geheult und meine Freundin angerufen, die sich sofort auf den Weg zu mir machte, um mit mir zusammen ins KKH zu fahren.

Dort angekommen zeigte sich mir ein schreckliches Bild, Mum lag zusammengekauert im Bett, halb zugedeckt und wimmerte vor Schmerzen, neben ihr der offene Schieber und es roch erbärmlich nach Fäkalien... oh mein Gott.

Kurze Rede, ich sofort ins Schwesternzimmer und von dem Zustand erschrockener Maßen erzählt und auch um sofortige Schmerzmedikation gebeten.

Schwester kam, nahm den Mülleimerinhalt mit und gab ihr Morphium 10mg.

Die Tage vergingen und endlich ging es etwas besser mit Hilfe einer Morphiumpumpe 2mg pro Std und Bolus 1 m x Std 2mg, Tavor und anderen Medis. Und meine Mum wollte leider keine Nahrung über PEG, sie bekam lediglich Flüssigkeit 1000ml am Tag, natürlich zu wenig, aber immerhin. Sie hatte so Durst, aber sie kann ja nicht schlucken, also habe ich immer wieder Ihre Lippen befeuchtet, kalte Lappen auf den Kopf gelegt, denn sie hatte nicht nur Tumorschmerzen, sondern auch wahnsinnige Kopfschmerzattacken.
Natürlich hat sie auch dolle seelische Schmerzen und wahnsinnige Angst. Jeder Tag ist für Sie neu und auch die Angst ist jeden Tag neu.

Am Mittwoch dann wurde ich zum Assistensarzt gebeten, welcher mir freudig erzählte: Ich habe gute NAchrichten, Ihre Mutter hat gar keinen Tumor mehr.

Ich: Wieso, was heisst denn bitte aber die Diagnose im Arztbrief: BÖSARTIGE Neubildung Oropharynx, mehrer Telbereiche überlappend, chronischer unbeeinflussbarer Schmerz...?

Er: Ja, also das ist das was mir die Ärzte aus Schwerin (Erstdiagnose, Bestrahlung, Palliativstation) erzählt haben.

Ich: Aber das kann nicht sein, haben Sie den Arztbrief nicht gelesen?

Er: Doch, aber ich kann nur das glauben was mir die Kollegen sagen.
Ich werde die Medikation jetzt verringern, denn mit Morphiumpumpe kann ihre Mutter ja nicht ins Pflegeheim zurück, und es geht ihr ja etwas besser.

Ich habe dann total fassungslos meiner Freundin davon berichtet und dieses sagte mir, dass der Arzt bis sich der Sachverhlt geklärt hat meine Mutter nicht mehr betreuen darf und sich unterstehen soll ihren einigermaßen passablen Zustand durch Wegnahme der Pumpe zu gefährden.

Am nächsten Tag fragte ich den Arzt nochmal bei der Visite, was das denn nun alles bedeuten soll? Er dann: Naja, die Diagnose im Arztbrief steht dort auch aus abrechnungstechnischen Gründen. Das soll mal einer wie ich verstehen. Sorry für das Durcheinander, aber es ist wirklich so gewesen.

Ich habe natürlich auch mit der Krankenkasse gesprochen, um mich zu informieren, ob dies so die gängige Methode wäre.

Die Clarimedis Ärtzin erklärte mir, dass es sich wohl um einen Schreibfehler handle, denn es wurde lediglich das Kürzel Zustand nach Z.n. vergessen.

Aber für mich hat sich der Begriff bösartige NEUBILDUNG damit nicht erklärt.

Ich verstehe darunter, das es einen Tumor gab, welcher behandelt wurde (erfolgreich/Teilweise), es nun aber eine Neubildung gab.

Nun ja, am Donnerstag jedenfalls gab es dann endlich mal ein HNO Konsil, welcher dann anriet meiner Mum ins Altonaer Krankenhaus zu verlegen, da es dort eine ausgezeichnete HNO Abteilung gibt. Dort könne man eine Endoskopische Untersuchung sowie ein Tumor Re-Staging machen um sicher zu gehen, was los ist. Natürlich auch eine adequate Schmerzbehandlung.

Hätte sich bis heute nichts getan, ich hätte einen Patientenanwalt eingeschaltet.

Aber heute wurde sie verlegt ins AKA, dort liegt sie nun seit heute endlich.

Um 8 Uhr erfolgte der Transport ca 15km, als ich ankam 12 Uhr befand sie sich jedenfalls immernoch in der Ambulanz/Aufnahme.

Der Arzt von der Ambulanz kam auch gleich zu uns teilete mir mit er habe bereits alle Berichte aus Schwerin und es gäbe wohl etwas was dort nicht sein sollte. Also doch ein Rezidiv bzw nicht ganz zerstörter Tumor.

Jetzt heisst es abwarten. Auf jeden Fall wurde heute schon mal ein Thorax Röntgen gemacht und die Anästesistin/Schmerztherapeutin war auch schon da und überlegt sich eine Lösung, beobachtet jetzt jedoch erstmal das Wochenende, wie meine Mutter die Medis verträgt, braucht und so weiter, um sich dann davon ein Bild zu machen wie es am besten funktioniert.

Das war es erstmal, ich bin alle... 5kg abgenommen in 1,5 Wochen.

Ich danke allen, mich unterstützen und mir Tips geben.

ich meldem ich sobald ich neuigkeiten habe und hoffe, dass es nicht wieder irgendwelche Zwischenfälle gibt!
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