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Alt 27.01.2005, 16:07
Gast
 
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

hallo christa,

ich habe kein problem über dieses thema zu sprechen. es ist ja was völlig normales, zumindestens für uns geworden.

bei meinem vater begann es mit nierenkrebs, dieser war nicht einmal ein cm groß und dennoch wurde die komplette niere entfernt. danach war ca 3 jahre ruhe und er bekam ständigen husten, welcher immer schlimmer wurde. bei der regelmäßigen kontrolluntersuchung wurde dann der tumor in der lunge fest gestellt. wenn ich das richtig weiß, wurde der komplette lungenflügel entfernt. metastasen hatte er keine, hatte er nie bisher, wenn dann etwas neues. von dieser op hat er sich bis heute noch nicht richtig erholt und das liegt nun doch schon ein paar jährchen hinter ihm. hinzu kommt, dass er so lange wie ich denken kann diabetiker ist. ich allerdings inzwischen auch.

ja da liegst du ganz richtig, als mein mann aus dem koma erwachte, erkannte er mich nicht, er sprach mich mit einen ganz anderen namen an. sein kurzzeitgedächtnis war komplett gelöscht. die ersten tage lies ich ihn dann in ruhe und er fragte mich täglich wer ich bin. das fand ich absolut nicht lustig. allerdings warnten die ärzte mich schon vorher das das passieren kann nach so einer langen reanimationszeit. oder er hätte eine querschnittslähmung haben können oder einen kompletten geächtnisverlust. alles war mögllich. am tag des erwachens randalierte er ziemlich und ich wußte das keine lähmung vorhanden war. nach einer erholungszeit ging das training los, ich wollte nicht zu lange warten. ich brachte ihm seine lieblingszeitungen mit und trainierte sein gedächtnis. nach einer woche wußte er schon wer ich bin, aber von unseren gemeinsamen gefühlen war noch keine spur. er konnte sich einfach nichts bis zum nächsten tag behalten. dann kam ein kleines wunder. einen tag nach dem herzstillstand hatte ich einen schweren verkehrsunfall und zerlegte unser auto völlig. irgendwie war mir das auch scheiß egal, denn es war nur noch der punkt auf dem i. traurig war ich nur über die zeit, die ich nicht bei ihm sein konnte. schließlich waren wir vollkaskoversichert, allerdings tat es mir leid um den mann den ich geschädigt hatte. nun mußte ich mit dem auto meines mannes fahren und da gab es ein paar dinge, die klappten einfach nicht. die ärzte sagten, das mit dem unfall sollte ich meinem mann noch nicht sagen, also tat ich das auch nicht. nun fragte ich einige tage später nach, wie so einige sachen an seinem auto funktionierten und er fragte mich sofort, wieso fährst du mit meinem auto? was ist mit deinem? hattest du einen unfall? nun beichte ich ihm alles, war ja eh egal dachte ich mir, morgen weiß er es eh nicht mehr. als ich am nächsten tag auf intensiv kam, sahs er im bett und bevor er hallo sagte, fragte er mich, hattest du wirklich einen totalschaden? ich viel aus allen wolken, das war das erste was er behalten hatte. ab da ging es stück für stück aufwärts. vieles kam zurück, einiges mußte er neu lernen aber er wußte nun auch wieder wer ich bin, ich konnte es fühlen. wiederum 14 tage später wurde er auf die kardiologie verlegt wo ihm ein defibrilator ans herz eingepflanzt wurde. es konnte nie richtig geklärt werden warum er einfach umviel und sein herz stehen blieb. daher diese vorsichtsmaßnahme, die ärzte meinten, es könne von diesen unzähligen chemos kommen. 6 wochen später wurde auf der pet fest gestellt, dass der muttertumor komplett abgestorben war. hört sich makaber an aber das war glück im unglück, denn der muttertumor hätte nie operiert werden können.
inzwischen ist das 1 jahr und 7 monate her und der muttertumor ist nicht wieder zurück gekommen. hoffen wir das es so bleibt. nach 4,5 jahren kampf ist dieses erlebnis eines, was ich nie vergessen werde, denn umgefallen war er zu hause und alles spielte sich vor meinen augen ab. ich werde nie vergessen wie ich auf knien durch das das wohnzimmer gerobbt bin und die notärzte gebettelt hatte nicht aufzuhören ihn zu reanimieren, ich wußte er kommt wieder. als abgebrochen wurde, hieß es es hat keinen sinn mehr und er wurde weg gebracht. furchtbar! auf dem weg in die klinik bekam er herzkammerflimmern und kam doch zurück.

soviel zu deinen fragen. du kannst mich fragen was du magst, ich antworte auf jeden fall.

liebe grüße, peggy
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