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Alt 23.12.2010, 07:03
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Gruftilinchen Gruftilinchen ist offline
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Standard AW: Krebs (Plattenepithelcarcinom) im Zungenkörper/ -grund

Hallo, ihr Lieben..

Mindy.. Ich hatte so gehofft, dass es Deinem Mann inzwischen besser geht..gerade diese psychische Belastung ist natürlich etwas, was man in solcher Situation nur schwer in den Griff bekommt..
Ich merke das ja am eigenen Leibe und muss sagen, dass sich auch mein "Verhalten" in Bezug auf die Erkrankung im Laufe der Zeit verändert hat. Während ich anfangs noch viel über meine Ängste und Sorgen gesprochen habe, ziehe ich mich in den letzten Monaten doch wieder mehr zurück und versuche, alles mit mir alleine auszumachen. Ich weiss selbst, dass das kein guter Weg ist und bin mir auch im Klaren darüber, dass ich dagegen etwas tun muss.. An manchen Tagen bekomme ich das jedoch nicht hin und ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Das ist natürlich der falsche Weg, das weiss ich selbst, aber irgendwie komme auch ich da manchmal nicht raus und hoffe dann, dass der nächste Tag wieder besser wird und ich positiver denke.
Ich habe auch schon daran gedacht, mir psychoonkologische Beratung zu holen, umgesetzt habe ich den Gedanken jedoch noch nicht.. Das Schlimme ist natürlich, dass wir Erkrankten damit natürlich auch den Angehörigen und Freunden keinen Gefallen tun und sie sich dann ziemlich hilflos fühlen..so wie Du und natürlich Euer Junior.. Es ist ein ziemlicher Teufelskreis und man findet eigentlich nur schwer da wieder heraus..
Natürlich hoffe ich, dass Euch die Familien-Reha helfen wird und Ihr wieder den Weg zueinander findet. Aber es ist noch lange hin bis zum Sommer und deshalb wünsche ich Euch natürlich, dass es schon vorher Wege gibt, diese Phase zu überstehen.. Gerade auch wegen dem Sohnemann..
Natürlich hoffe ich für Dich, dass der drohende Schub ausblieb und es Dir diesbezüglich gut geht!?! Schliesslich ist das ja auch für Dich ne grosse Belastung, immer die eigene Erkrankung im Nacken sitzen zu haben..

Bei mir gibt es positive Entwicklungen zu berichten. Ich gehe jetzt zweimal wöchentlich zur Lymphdrainage und es gibt eine deutliche Verbesserung meiner Schluckbeschwerden. Diese Art "Blockade" über dem Kehlkopf wird dadurch zunehmend genommen und das freut mich natürlich..so kann ich sicher am morgigen Heiligabend ein paar Kleinigkeiten mitessen -auch wenn es wohl nicht sehr viel sein wird.. Ich bin schon froh über kleinere Fortschritte und vielleicht bringt die Therapie ja auch endlich auf Dauer etwas und irgendwann kann auch ich auf die PEG verzichten..aber das wird sicher noch ein längerer Weg sein.. Meine Zunge ist weiterhin ziemlich geschwollen und das hindert mich natürlich auch ziemlich am Essen, aber ich werde in der nächsten Woche trotzdem einen Termin beim Zahnarzt machen. Irgendwie muss ja das leidige Thema Essen auch in den Griff zu bekommen sein..es ist halt mein grosses "Sorgenkind" zur Zeit..
Am 20. Januar habe ich nun einen Termin in der Klinik in Bremen. Dort wird man mir hoffentlich sagen können, was man in Bezug auf diese Neubildung unternehmen kann und ich mache mich deswegen jetzt nicht verrückt. Ich stelle meine Gedanken daran momentan einfach nach ganz hinten und warte ab..

Nun möchte ich allen Lesern und Schreiberlingen ruhige und besinnliche Weihnachtstage wünschen!! Lasst es Euch gutgehen und verbringt schöne Stunden im Kreise der Menschen, die Ihr lieb habt und die Euch Halt und Kraft geben! Natürlich wünsche ich schmerzfreie Tage und schöne Stunden in der Familie!!!

Viele liebe Grüsse,

Babsi
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Ihr werdet IMMER in meinem Herzen bleiben:
MARKUS *18.12.1982 + 15.11.2005
MUM *19.5.1932 + 29.01.2008
Seit 05/2010 erkrankt an Plattenepithelcarzinom Zungenkörper/-grund (pT3,pN0,pM0,G III)
Tumorresektion R0 (16.06.2010), Tracheostoma (bis 23.09.2010), PEG
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