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Alt 25.06.2002, 09:25
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo brigiutte & alle anderen

kann Deine Wut irgendwie verstehen - wäre ich ganz gewiß auch.
durch meine lange Odysee durch die Ärzteschafft und Ämter ( Versorgunsamt, Rente - auch Behindertenhilfe usw. usw.)habe ich mir aber wirklich angewöhnt, mittlerweile (fast) alle Unterlagen hier bei zu Hause griffbereit zu haben. Ganz besonders die, die eben für Rente; Untersuchungen, schwerbehindertenausweis usw. von nöten sind.
Ich habe mich schon so tierisch darüber aufgeregt, hatte Termine - die morgens um 8.00 begannen und abends irgendwann damit endeten, das ich am nächsten Tag; die nächste Woche oder sonstwann wiederkommen sollte ( z.B. durch meine Gelenkserkrankung bin ich viel in Orthopädischen Ambulanzen von Uni-Kliniken rumgesessen), weil Unterlagen, Röntgenbilder entweder nicht auffindbar waren ( oder z.B. am Tag als ich in die Reha fahren sollte vom Krankenhaus aus, keine Unterlagen für die Klinik mitbekommen konnte, weil verschwunden). Nee nee, diesen Adrinalinschub kann ich dann gar nicht mehr gebrauchen, und es ist ein Heidenspaß dann zu sagen - " och, sie haben die Unetrlagen nicht. Kein Problem - nehmen wir diese oder vielleicht jene?
Außerdem besorgen sich Rentenamt oder Versorgungsamt, egal ob sie die Unterlagen schon haben oder nicht,, sich die bei jeder Überprüfung von neuem. Dann gehts nämlich so - ich muß die Ärzte angeben; sie schreiben sie an - und wenn ich mal Glück habe, kriege ich nach Monaten irgendeinen Bescheid.
Jetzt gehts andersrum, sie schreiben mich an - kriegen von mir die Unterlagen direkt mit, und dann melde ich mich spätestens 4 Wochen später und frage, wie weit das ganze denn jetzt bearbeitet ist, oder nicht.

Habe bisher auch alle Unterlagen bekommen, die jetzt die Krebserkrankung angehen, und bekomme sie sogar durch die mitbehandelnden Internistin (Hausärztin) direkt kopiert. Da sie es einfacher hat, Unterlagen anzufordern - tut sie es immer. Hat den Vorteil, ich muß nicht rumlaufen, sitzen oder warten und die Ärztin hat damit eben auch alle Unterlagen.

Ich bin weder auf die "Schnelligkeit" der Ämter angewiesen, noch zählen die Ausreden - "aber der angeschriebene Dr. XYZ hat noch nichts zugeschickt... "... kennen wir ja alle, wie das geht.

Röntgenbilder gehören einem leider nicht unbedingt selber - oft steht auf den Tüten wo die Bilder drinnen sind " Eigentum des Krankenhaus oder eben Adresse des Arztes"....
Ist wohl noch ein Streitpunkt irgendwie. Ob das bei Euch in der Schweiz komplett anders ist, weiß ich nicht.

Zu Janas Frage wegen Selbsthilfegruppe für Angehörige:

Doch kann ich mir schon vorstellen, das es das gibt. Guck doch mal ins Telefonbuch oder Tageszeitung; da stehen irgendwo Ansprechpartner. Solltest Du keine direkte Adresse finden können, dann ruhig eine Initiative z.B. Selbsthilfegruppe Krebserkrankte ansprechen (irgendwo in Deiner Nähe)... die geben ganz sicher gerne Auskunft, wo die nächste Adresse ist. Oft laufen solche Gruppen sogar parallel.

Von meiner Schwester damals weiß ich sogar, das das behandelnde Krankenhaus ( onkologische Station) das sogar direkt angeboten hat.
Aber auch alternativ Adressen zur Verfügung stellte, für den näheren Umkreis.

Ist ne gute Idee sich Hilfe zu holen. Auch für Dich.
Was Deinen Vater angeht kann ich Brigitte nur beipflichten, laß ihn einfach Zeit sich in die neue Situation einzufinden. Je nachdem wie "alt" er ist, ist das etwas schwieriger - als für jüngere Leute. Gleich mit Therapie anzufangen ist etwas zu schnell. Und viele Leute können sich damit auch weniger anfreunden, hat auch viel damit zu tun - welche Generation da hintersteckt.
Denken immer, das das dann bedeuten kann "ich bin doch nicht verrückt, warum soll ich mit so jemanden reden... könnte also erstmal auch falsch verstanden werden, und dadurch weniger Hilfe sein.

Und - Tränen sind wichtig... laß sie fließen.

Es ist gut, wenn nicht alle so tun, als ob sie stark sind.

viele Grüße
elisabeth
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