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Alt 16.09.2004, 07:17
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Jeany Jeany ist offline
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Standard Hilfe für Angehörige

Hallo Stefan,
ich wurde letztes Jahr brusterhaltend operiert. Ich glaube für meinen Mann war das Schlimmste die Chemo, er hat mir mal gesagt, dass es ihm Angst gemacht hat, wie sehr ich mich körperlich verändert habe, ich sah halt krank aus. Ansonsten redet mein Mann nicht viel über seine Ängste und ich habe auch festgestellt, dass er versucht Probleme von mir fern zu halten. Letztens war er mal mit bei meiner Psychologin, er sagte zu ihr, dass er für mich stark sein will, wie ein Fels in der Brandung, mir Sicherheit geben will und deshalb in meiner Gegenwart nicht zugeben kann, dass er auch manchmal Angst hat. Bei eins war ein grosses Thema, dass er nicht sehen konnte wenn ich weine, ich war nie ein weinerlicher Typ, aber manchmal erleichtert das halt, er hat zuerst immer sauer reagiert, wenn ich zu weinen anfing. Jetzt wo die Chemo und auch die Bestrahlung vorbei ist kommen wir schon viel besser zurecht, ich nehme zwar noch Antihormone, aber ich es ist halt schon wieder der Alltag eingekehrt, die Angst vor der Krankheit ist zwar denke ich mal bei uns beiden immernoch da, aber wir sind grosse Verdrängungskünstler. Mein Mann sagt immer"..bei der starken Chemo hat bestimmt keine Krebszelle überlebt."
Ich denke mal, dass mein Mann im Grossen und Ganzen ganz toll mit der Krankheit umgegangen ist, aber was letztendlich in ihm wirklich vorgegangen ist hat er mir nie gesagt!
Ich denke das Wichtigste ist zu reden und nicht zu vergessen, dass man doch noch immer der selbe Mensch ist, auch wenn die Krankheit einen äusserlich verändert.
Liebe Grüsse
Jeany
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