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Alt 21.08.2020, 00:44
lotol lotol ist offline
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Standard AW: follikuläres Lymphom Stad. IV

Liebe anna05,

so, als hättest Du nicht schon genug zu ertragen, jetzt auch das noch.

Nachdem ich ein etwas anderes Lymphom habe als Du, können meine Erfahrungen mit LK wahrscheinlich nur Gültigkeit für mich haben.
Sowie auch die Erfahrungen, wie Onkologen im Einzelfall mit abartig vergrößerten LK umgehen.

Die landläufige Meinung ist, daß Onkologen beginnen "nervös" zu werden, wenn LK größer als 10mm sind/werden.
Was jedoch keineswegs immer so ist:
Sie können auch noch relativ gelassen bleiben, falls LK weit größer als 10mm sind, z.B. ca 40mm.

Dies wohl deshalb, weil sie einerseits ganz genau wissen, daß man an einem Lymphom so schnell nicht stirbt, andererseits aber auch, weil sie erst dann (ggf. massiv) eingreifen wollen, wenn das unbedingt erforderlich ist.
Heißt - sie schauen sich auch bei z.B. 40mm großen LK erst mal an, wie sich die jeweilige Situation weiter entwickelt.

Bei mir war das tatsächlich so im Übergangsbereich zwischen der ersten und danach zwingend erforderlichen zweiten (völlig anderen) Chemotherapie:
Zu Beginn des halbjährigen Nachuntersuchungs-Intervalles hatte ich bereits einen abartig großen LK im linken Oberschenkel.
Erst gegen Ende des Intervalles kam dann noch der zweite abartig vergrößerte LK in der rechten Achselhöhle dazu.

Was jedoch alles nur das war, was ich (äußerlich) bemerken/erfühlen konnte.
Innerlich, im Magenbereich, kam noch ein ganzer Haufen kleinerer, von mir unbemerkter, LK dazu, die den Darm so "einengten", daß mein Körper nahezu jegliche Essens-Zufuhr verweigerte.
Wodurch dann die Weiterlebens-Möglichkeit mit all meinen LK beendet wurde:
Mit dem bißchen, das mein Körper gerade noch an Essenszufuhr akzeptierte, kann man unmöglich weiterleben.


Wenn ich all das - vergleichend - auf Deine Situation übertrage:
- Du spritzt Dir täglich einen Gerinnungshemmer/Blutverdünner (https://flexikon.doccheck.com/de/Heparin) in den Bauch, damit dort durch die LK nichts "abgewürgt" werden kann.

- Wie lebt es sich damit trotz all Deiner LK?
- Kannst Du uneingeschränkt alles essen?
- Und fühlst Du Dich damit an sich ganz wohl?
- Wie sieht es mit Deinem Körpergewicht aus?
Abnehmend oder ziemlich gleich bleibend?

Zitat:
Die schöne ´WW-Zeit ist wohl vorbei.
So sicher wie Du wäre ich mir darin nicht:
Könnte auch ganz gut sein, daß man erst mal abwartet, wie sich das bei Dir weiterentwickelt.
Nach Auswertung der CT und Abwägung, wie "kritisch" das bisher alles einzuordnen ist.
So lange kein zwingender Handlungsbedarf vorliegt, könnte man auch die Nachuntersuchungs-Intervalle verkürzen, damit nichts Lebensbedrohliches passieren kann.

Ist natürlich nur dann machbar, sofern Du derzeit mit der Situation ganz gut weiterleben kannst.
Wenn das nicht der Fall ist, sind Gegenmaßnahmen fällig.

Welche auch immer das sein mögen:
Versuch bitte im Gespräch am Freitag alle möglichen Handlungs-Alternativen klären zu können.

Zum CT-Ergebnis drücke ich Dir Daumen und Zehen, daß es "halb so wild" ist.
Und laß auch bitte hören, was sich so ergab.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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