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Alt 26.10.2006, 08:47
Lisy Lisy ist offline
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Standard AW: Borderline-Tumor - TotalOP mit 28Jahren??

Hallo Taha,
ich kann gut verstehen, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst. Ich hatte selbst einen Borderliner und mir blieb wegen weiterem Kinderwunsch auch zunächst ein Eierstock erhalten. Allerdings war ich 39 und binnen zwei Jahren war ich auch den 2. Eierstock ebenfalls los, weil sich immer wieder etwas am verbliebenen Eierstock bildete, was sich letztendlich zum Glück nur als Zyste herausstellte. Mit 41 war es also defenitiv vorbei mit dem Kinderkriegenkönnen und in der Zwischenzeit, als es noch möglich war, war für mich der Druck, noch ein Kind zu bekommen auch zu groß, zumal ich gut ein Jahr brauchte, um von der ersten OP wieder auf die Beine zu kommen.

Aber nun zu dir: Wieso war dein Borderliner ein Spezialfall? Weil du so jung warst? Warum nach zehn Jahren doch noch eine Total-OP? Das scheint mir ein recht willkürliches Datum. Und was wäre die Gefahr, wenn du (bei guter Kontrolle) wieder einen Tumor entwickeln solltest? Der würde doch rechtzeitig entdeckt und behandelt werden können. Ein Borderline-Tumor ist kein Krebs, so hieß es immer hier (lebe in den Niederlanden).

Und trotzdem, wenn du Kinder möchstest, würde auch ich aus dem Bauch heraus sagen, mach es lieber früher als später. Noch sind sie ja nicht da. Das kann alles dauern. Ein Kind kommt nicht auf Bestellung, und wenn du ein weiteres möchtest, dauert das vielleicht noch einmal einige Jahre, bis es kommt. Beruf und Karriere lassen sich auch in jungen Jahren (in der Schweiz hoffentlich besser als in den Niederlanden) durchaus miteinander verbinden. Du hast vermutlich mehr Energie als ältere Mütter (die haben im Gegenzug vielleicht etwas mehr Gelassenheit).

Druck ist nicht gut, aber wenn du Kinder willst und auch den richtigen Partner dafür hast, worauf wartest du? Den rechten Zeitpunkt gibt es nämlich nie.

Selbst habe ich mit 31 angefangen Kinder zu wollen, d.h. auch die Umstände stimmten dann (Partner und Beruf). Unsere Zwillinge kamen nach viel Geduld und Kiwu-Behandlung mit 36. Bis ich die Verwirklichung meines (für manche schon fast obszönen ;-) ) Drittkinderwunsches angehen konnte, war ich 38. Schlussendlich hat die Zeit da nicht mehr gereicht. Wobei ich mich doppelt glücklich schätzen kann, denn ich habe ja zwei Kinder und der Tumor konnte durch den Gang ins Krankenhaus für eine weitere Kiwubehandlung auch entdeckt werden.

Was ich sagen will, lass dich nicht unter Druck setzen. Horch in dich hinein, ob du Mutter werden willst oder nicht, und verfolge dann dein Ziel. Wenn du regelmößig zur Kontrolle gehst, bist du doch auf der sicheren Seite. Und ob die OP dann mit 28 oder mit 32 erfolgt scheint mir nicht wirklich relevant.

Liebe Grüße
Lisy
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