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Alt 18.09.2013, 10:53
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Arbeiten und weiteres Leben nach der Operation mit Magenhochzug

Hallo Sefan,

ich kann dir da nur von meinem Mann berichten.
Er ist LKW-Fahrer, musste aber auch oft körperlich auf Baustellen mit anpacken. Er war auch immer 12 Std. täglich unterwegs.

Dann 2009 die SPRK-Erkrankung. Er bekam Chemos und Bestrahlungen, OP - war insgesamt etwas über ein Jahr zuhause, war damals 48 Jahre alt und die EU-Rente hätte vorn und hinten nicht gereicht.
Er hat dann mit Wiedereingliederung begonnen, erst 3 Std., dann 5, dann 8 - er war körperlich nicht sehr belastbar und ist es bis heute nicht.
Die Baustellenarbeiten kann er nicht mehr verrichten, weder von der Belastbarkeit her noch von seinen Schmerzen im Narbenbereich her, die ihn bis heute plagen.
Die Arbeiten hat nun ein jüngerer Kollege übernommen. Seine Arbeit beschränkt sich nun also "nur" aufs LKW-Fahren, was stressig genug ist.

Er arbeitet wieder voll, 9 - 10 Std + Fahrzeit, ist also auch lange aus dem Haus.
Die größten Probleme hat er mit dem Dumping nach dem Essen, er kann ja auf dem LKW "nirgendwo hin". Daher beschränkt er sein Essen überwiegend auf ein Minimum tagsüber und holt das abends hier zuhause nach.
Er ist am Abend fix und fertig, genauso wie am Wochenende.
Er kommt öfter an seine Grenzen, kann auch nicht gut schlafen, dann wird er mal krank geschrieben oder nimmt Urlaub.
Da mein Mann über 20 Jahre bei der gleichen Firma beschäftigt ist, sind wir dort größtenteils auf Verständnis gestoßen. Gott sei Dank.

Wir haben über Jahre jedem Arzt erzählt, dass er die ganze Woche arbeiten fast nicht schaffen kann, nie hat jemand helfen können.
Bis ich dann vor 1 Jahr über eine Freundin an den Integrationsfachdienst geraten bin. Der kümmert sich um Probleme zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgrund von Krankheit.
Damit ist es uns nun nach Monaten Papierkram gelunge, einen Lohnzuschuss für den Arbeitgeber zu erhalten, der ihn dann dafür von der Arbeit freistellen kann.
D. h. nun für ihn, dass er eigentlich - wenn es auf der Arbeit möglich ist - nur noch eine 4-Tage-Woche hat. Das ist schon eine Erleichterung.

Vielleicht könnte auch für dich so ein Gespräch hilfreich sein.
Deine Arbeit hört sich körperlich schwer an - kannst du das überhaupt noch schaffen? Gibt es denn irgendwie die Möglichkeit eine andere Arbeit in der Firma zu übernehmen?

LG Monika

Geändert von monika100 (18.09.2013 um 10:55 Uhr)
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