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Alt 28.11.2001, 18:11
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch

Liebe Michaele,
vergiß doch bitte das Hospiz oder schiebs auf Deiner Liste ganz nach unten. Ich bin auch 47 Jahre alt. Im Juli 1998 die Diagnose Ovarial-Ca FIGO IIIc. Nach OP und 6 Zyklen Taxol/Carboplatin hatte ich normale Tumormarker. Aber ein halbes Jahr später Rezidiv. Man schnitt mir den Bauch auf und nähte ihn gleich wieder zu. Man sagte mir, es wäre aus und vorbei. Ich hab aber keine Ruhe gegeben und weitergemacht. Hab ein ganzes Jahr Chemo mit Topotecan gemacht. Die Tumore waren rückläufig, dann kam der Darmverschluß. Ich bekam einen künstlichen Darmausgang und machte weiter Chemo mit Caelix. Wieder ein Jahr später weiteres Rezidiv und diesmal hieß es austherapiert. Ich hab das Klinikum verlassen und mir einen niedergelassenen Onkologen gesucht. Ich habe jetzt 6 Zyklen Taxol/Cisplatin hinter mir und bin gerade im Staging. Mein Tumormarker CA125 liegt derzeit bei 35 (im Juni lag er noch bei 400). Es geht mir einigermaßen gut, ich habe keine Schmerzen und ich kann essen. Und vor allem, ich werde mich nicht aufgeben. Erst recht dann nicht, wenn mir irgendein Weißkittel erzählt, es sei für mich aus und vorbei. Zweimal hat man mir das schon gesagt, und ich habe sie Lügen gestraft. Klar, liebe Michaele, geheilt werden kann unser Krebs nach dem heutigen Wissensstand nicht. Aber wir können weiterleben, wenn auch mit Chemo. Aber das ist mir egal. Solange nur ein Fünkchen Lebensqualität da ist, pfeife ich auf die Unkenrufe gewisser Mediziner. Bitte gib Dich auch nicht auf!

Liebe Grüße von Helene
uschi.bobby@freenet.de
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