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Alt 27.09.2005, 11:33
Lili Lili ist offline
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Standard AW: Wipple OP - Nachsorge

Hallo Annette,
ich gehöre zu den erfolgreich Whipple-Operierten nach einem Pankreaskopfkarzinom. Die OP war vor 4 1/2 Jahren in Hamburg und danach war ich - allerdings in Norddeutschland, St. Peter-Ording - für 4 Wochen in der Anschlussheilbehandlung. Habt Geduld, es dauert doch sehr lange, bis man sich von einer so schweren OP erholt.

Ich hatte zuerst überhaupt keinen Appetit, habe immer nur "Mäuseportionen" zu mir nehmen können und litt lange Zeit unter heftigsten Durchfällen, so dass ich in einem halben Jahr nach der OP 22 kg abgenommen habe (10 sind inzwischen wieder drauf!). Fettverdauung geht, wenn überhaupt, nur mit Kreon (ersetzen bzw. ergänzen die Bauchspeicheldrüsenenzyme). Gut gingen Kohlehydrate in Form von gedünstetem Gemüse, Obstkompott usw. Auch kleine Portionen mageres Fleisch. Allerdings bringt das natürlich kaum Kalorien. Ganz gut deshalb auch Nahrungsergänzungsmittel wie die sog. "Astronautenkost", die man als fertigen oder anzurührenden Drink in verschiedenen Geschmacksrichtungen bekommt. Aber Essen und Zunehmen ist schon so ein Thema ... Eine Ernährungsberatung ist auf jeden Fall sinnvoll. Frag´ doch auch einmal beim AdP, einer Selbsthilfegruppe der Pankreasoperierten (www.adp-dormagen.de) nach einer Beratungsstelle in Eurer Nähe!

Und denk´ dran: Dein Vater gehört zu den Glücklichen, die operiert werden konnten, was seine Chancen deutlich erhöht! Und bitte nicht ungeduldig werden, der Körper braucht schon eine ziemliche Zeit, um sich an den umgebastelten Zustand zu gewöhnen. Übrigens: Inzwischen lebe und arbeite ich wieder ganz normal, esse alles (hätte ich vor 4 Jahren nie geglaubt) und es geht mir gut.

Alles Gute für Dich und Deine Familie, Lili
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