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Alt 17.04.2007, 22:49
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2006
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich habe es mir gestern etwas mit meiner lieben Mama verscherzt. Ich habe gestern zu meinem Bruder gesagt wie bescheuert mein Vater ist und wollte ihm was über ihn erzählen. In dem Moment war mir nicht bewusst, dass meine Mama im Nebenraum sitzt. Sie wollte dann heute ein ernstes Wort mit mir reden. Und sie meinte, dass mein Vater nur manchmal nicht richtig überlegt, was er sagt. Und dass es ganz normal ist, dass jemand nicht richtig zuhört. Das machen Männer so. Ach, ja? Ich kenne Männer, die mir zu hören. Sie meinte, dass ich immer so viel erzähle und so schnell, dass da andere nicht mitkommen. Nur sie höre richtig zu, obwohl ich ihr ganz viel erzähle. Es regt mich auf, dass mein Vater noch nicht mal wichtige Eckpunkte in meinem Leben und meiner Behandlung kennt. Als ich letztes meine Chemo bekommen sollte, ist er fünf Minuten vorher gegangen, weil er es nicht sehen wollte. Meine Mutter meinte, dass er gegangen ist, weil er sein Kind so nicht sehen wollte. Ich wäre froh, wenn ich "nur" Zuschauer wäre. Unsere Beziehung ist weiß Gott nicht die beste und darum finde ich es noch komischer, wenn gerade er mit dem ich am meisten Probleme habe, der ist, der am Betroffendste ist. Man merkt richtig wie er Selbstmitleid mit sich hat.
Ich hoffe meine Mama nimmt mir das nicht zu übel, denn ich brauch sie doch.
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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