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Alt 13.01.2017, 18:19
Paulapaul Paulapaul ist offline
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Registriert seit: 14.12.2016
Ort: Mecklenburg
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Standard Auch ich hab einen unerwünschten Mitbewohner

Seit ca. 4 Wochen bin ich hier stiller Mitleser und hab nun doch das Bedürfnis auch selber was zu schreiben. Ich wohne in Mecklenburg, bin 55 Jahre, verheiratet und habe 4 Kinder.
Mitte Dezember habe ich als Zufallsbefund die Diagnose Nierentumor, vermutlich Nierenzellkarzinom bekommen.
Wie kam es zu diesem Befund. Ich hatte im September eine Bronchitis bekommen und es entwickelte sich ein hartnäckiger Husten. Das Ganze habe ich nicht auskuriert, sondern bin nach drei Tagen wieder arbeiten, folgerichtig wurde es schlimmer und Anfang Oktober bin ich wieder zum Arzt, da bekam ich für drei Tage das erste Antibiotika und anschließend trotz Husten wieder arbeiten, es war ja nur Husten, sonst hatte ich nichts. Mitte November musste ich erneut zum Hausarzt, jetzt wurde er aktiv, weil mich ja inzwischen der extreme Husten fast 8 Wochen quälte. Erneut Antibiotika, aber auch Blut abnehmen, Lunge röntgen und seitdem krankgeschrieben. Ergebnis der Untersuchung war, das de Entzündungswerte zu hoch waren und es nicht besser wurde. Daraufhin wurde ich zur Akutsprechstunde beim Lungenarzt geschickt, bekam dort unter anderem Cortison, wieder keine Besserung, die Entzündungswerte blieben zu hoch. Der Lungenarzt schickte mich sofort zu einem CT der Lunge. Am Nachmittag wurde ich dann erneut zum Arzt bestellt und erfuhr meine vorläufige Diagnose, ich war wie vor den Kopf gestoßen. Er rief sofort im Krankenhaus an und machte einen Termin für die kommende Woche, inzwischen war es kurz vor Weihnachten. In drei Tagen wurde alles mögliche untersucht, am Ende bekam ich meinen OP - Termin für nächste Woche Mittwoch. Die Diagnose ist Nierentumor links, hinweisend auf ein Nierenzellkarzinom, Größe der Raumforderung ca. 10 cm, anscheinend auf die Niere beschränkt.
Das hatte mich erst ziemlich fertiggemacht, das es noch fast einen Monat bis zur OP ist, in der Zeit fing ich an, hier aktiv zu lesen und mich zu informieren.
Lange habe ich überlegt, ob ich meine Kinder und Eltern informiere. Hab das aber dann doch getan und fühle mich ganz gut damit. Meine Mutter nimmt es sehr schwer, da sie gerade im letzten Jahr die Diagnose Gebärmutterschleimhautkrebs hatte und ihr die Gebärmutter entnommen wurde, sie macht sich viele Sorgen und kann nicht verstehen, warum soviel in der Familie (es gab schon mehrere Fälle). Ich habe zu tun sie zu beruhigen und sage ihr immer wieder, das es mir gut geht, die Niere eben raus muss und dann alles gut wird. Ebenso trete ich gegenüber meinem Mann und auch gegenüber meinen Kindern auf, die alle weit entfernt wohnen.
Meine eine Tochter meinte dann Weihnachten, ich soll meinen Untermieter zum Teufel jagen, schließlich zahlt er ja keine Miete.
Jetzt rückt der OP - Termin näher, ich bin einerseits aufgeregt, andererseits froh, das endlich was passiert.
Ach eins noch, mein Husten ist jetzt endlich weg und ich bin unwahrscheinlich froh, das deswegen überhaupt mein Befund herausgefunden wurde und anscheinend noch rechtzeitig.
Nun bin ich noch auf der Suche nach einem Urologen für die Zeit nach der OP.
Natürlich habe ich viele Fragen: wie geht es mir nach der OP; wie lange dauert es, bis ich wieder fit bin; wie wird die genaue Diagnose sein und...
Das schlimmste für mich ist das Warten.
Ich danke euch für das Lesen und sorry das es etwas lang geworden ist, aber irgendwie musste ich meine Gedanken mal aufschreiben.
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