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Alt 22.02.2008, 14:22
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard Durch Chemotherapie induzierte niedrige Hämoglobinwerte!

Hallo, Ihr Lieben,

über die Erkrankung meiner Frau (Kleinzelliges Bronchialkarzinom) und deren erfolgreiche Therapie hatte ich bereits ausführlich an anderer Stelle berichtet.

Nun hat sich aber leider bei meiner Frau aufgrund der nachhaltigen Vergabe der Zytostatika (Etoposid und Carboplatin) der HB-Wert des Blutes nicht wieder erholt. Der Wert bewegt sich nun die letzten 4 Wochen immer so zwischen 8,4 und 8,2. Eine Bluttransfusion kann ja auch nur temporär etwas nützen und solange unterstützend helfen, bis daß das frische Blut sich wieder verbraucht hat. Meine Frau fühlt sich aber sehr wohl dabei, was aber keineswegs außergewöhnlich ist. Ein Mensch gewöhnt sich denn im Laufe der Zeit recht rasch an zu niedrige Hämoglobinwerte. Für einen Krebspatienten besteht aber für solch einen Fall höchste Gefahr und äußerste Alarmbereitschaft, da in solch einem Fall keine weitere Chemotherapie mehr vergeben werden kann, wenn die Bildung und Reifung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark, - die sogenannte Erythropoese im Knochenmark! - die Bildung des natürlichen Erythropoetin, durch die Vergabe von Zytostatika stark gehemmt, nachhaltig gestört bzw. sogar stillgelegt wurde.

Hat einer von Euch dahingehend Erfahrung, was die Vergabe z. B. natürlicher humanisierter aber auch synthetischer Erythropoetin-Präparate (EPO) anbelangt, - Synthetische Erythropoese-Protein (SEP) - die darauf abzielen, die Bildung roter Blutkörperchen bei Patienten etwa mit renaler Anämie, Tumoranämie aber auch Anämien als Folge von Chemotherapien wieder in Gang zu setzen oder zu unterstützen, etwa durch das neu auf den Markt gebrachte DynEpo?

Sind die Kliniken, bei Kassenpatienten aufgrund der Bindung an die fallpauschale Verrechnungsmethode überhaupt dazu bereit, diese kostspieligen Präparate zu vergeben, und welche Indikation muß zwingend dafür gegeben sein? Meines Erachtens sind in deutschen Kliniken chronische Niereninsuffizienz oder auch das multiple Myelom gegenwärtig die einzigen! Immerhin sind diese Präparate extrem kostspielig - eine Infusion weit über 1000,- (sic!) EURO! - und die Krankenkassen dürften sich mit Sicherheit sehr dagegen sträuben, die Finanzierung einer EPO-Therapie ohne weiteres zu übernehmen, und wenn, dann ganz bestimmt nur in ganz besonders gelagerten Einzelfällen.

Aber, Krebspatienten, deren Blut, induziert durch die nachhaltig gestörte Erythropoese im Knochenmark, auf Dauer solch extrem niedrige HB-Werte aufweist, können aus medizinisch nachvollziehbaren Gründen in naher Zukunft gar keine Chemotherapie mehr erhalten, was unter Umständen einem Todesurteil gleichkommen kann.

Über die Beantwortung meiner Frage würde ich mich schon sehr freuen.

Viele liebe Grüsse

Khayyaam
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