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Alt 17.04.2012, 12:16
Hotzenplotz Hotzenplotz ist offline
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Standard AW: dumping-syndrom und starke gewichtsabnahme

Hallo, liebe Freunde!
Hotzi gibt es nicht mehr! Meine liebe Frau verstarb am 14. März. Es ist etwas geschehen, was so ungeheuerlich ist, weil so etwas nie und nimmer geschehen durfte. Manche sagen: Das Leben geht weiter. Aber mit so viel Schmerz und Quälerei und mit so viel Tränen in den Weinkrämpfen, die eine schütteln.

Ihr kennt es nachlesen, wie der Krebs bei meiner Frau angefangen hat. Was nur sie wusste und für sich behielt: Nach der Total-Magen-Entfernung war der Krebs, der sich in die Tiefe gefressen hatte, noch da. Metastasen waren angeblich nicht vorhanden. Man versuchte nach der OP noch Bestrahlung und Chemo (die sie auch schon vor der OP bekommen hat), aber der Krebs blieb.

Uns allen, mir als ihr Ehemann, ihren Kindern und allen anderen verschwieg sie ihr Wissen um ihr endgültiges Schicksal. Sie bekam aber im Herbst Probleme beim Essen, immer weniger konnte sie behalten, nur Brühe und Tee ging noch. Sie bekam nachts intravenöse Ernährung. Ich meldete sie im Forum an und schrieb in ihrem Namen, suchte nach Erklärungen für ihren Zustand. Sicher meinten wir, es wäre das Dumping-Syndrom, weil sie nichts mehr behalten konnten.

Wir wechselten dann ihren Internisten, der sogleich diverse Untersuchungen anstellte, eine Verhärtung und Verengung der Speiseröhre feststellte und Wasseransammlungen im Bereich der Niere. Vorgesehen war noch eine Magenspiegelung. Es wies sie aber doch gleich in die Klinik ein, in der es mit Untersuchungen weiterging und mit Behandlungen: Ableitung des Wassers aus der Niere mittels eingefügter Schienen, Einsetzen eines Stents zur Öffnung der verklebten Speiseröhre.

Wir jubelten: sie konnte wieder Suppe mit Einlage essen! Es ging vorwärts.
Wir planten schon die Heimkehr. Denn, obwohl meine Frau wusste, dass sie der Krebs irgendwann einholen würde, war sie sich doch sicher, dass diese derzeitigen Probleme mit dem Essen durch die Ärzte behoben werden könnten.

Aber nach 2 Tagen war der alte Zustand wieder da. Ein 2. Stent wurde eingesetzt, der ihr große Schmerzen verursachte. Zudem war ein kleines Loch in der Speiseröhre entstanden, durch das Luft und anderes in die Bauchhöhle kam. Die Luft wurde durch einen Katheder abgeleitet, die Entzündung in der Bauchhöhle mit starken Schmerzmitteln bekämpft.

Die Familie wurde in die Klinik gerufen. Dort eröffneten uns die Ärzte die bittere Wahrheit. Sie zeigten Aufnahmen von der Speiseröhre, die vollkommen durchwuchert war vom Krebsgeschwür. (Das Loch hatte sich wieder geschlossen.) Die Ärzte versicherten uns, dass sie meiner Frau nach den ersten Untersuchungen klar sagten, sie hätte Krebs im vorgeschrittenem Stadium. Sie selbst erwähnte es uns gegenüber mit keiner Silbe.

Nun, sie konnte noch bei klarem Bewusstsein ihren 69, Geburtstag am 9.März im Krankenbett begehen, zwei Tage später war sie nicht mehr ansprechbar, sie schlief nur noch, bis sie am 14. März nachts 3.18 Uhr in die Ewigkeit ging.

Ich beende meinen Bericht, werde mich aber später wieder melden, um Euch meine Gedanken und meinen Zustand mitzuteilen, in der schweren Zeit danach.

Bis dann, Euer Plotzi
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