AW: Heute erst die Diagnose Leber Krebs bekommen
Lieber Thomas,
ich habe MS und Brustkrebs, aber das Problem ist wahrscheinlich ähnlich. Es war mit das Schwierigste in meinem Leben, meinen Eltern zu sagen, dass ich Krebs habe -- bei der Diagnose war ich 41. Nachdem ich meine Umwelt schon zweimal mit schlechten Nachrichten schocken musste, weiß ich, dass es am besten ist, nicht zu warten. Je länger man wartet, desto schwerer wird es. Man gewöhnt sich an den schiziphrenen Zustand so zu tun, als sei alles in Ordung, meidet gar die Leute, weil man es gleichzeitig nicht aushält. Solange es frisch ist, ist man zwar noch geschockt, aber es ist für alle einfacher. Denn wenn man wartet, geht auch bei den anderen der Film los "hätte ich es nur eher gewusst, dann hätte ich das und das nicht gesagt" usw.
Nur wenn man ehrlich damit umgeht, gibt man sich und den anderen eine Chance, ein Team zu werden. Ich habe ein wunderbares Netz an Freunden. Einige weinten, als ich es sagte, aber dann weinten wir etwas zusammen und dann konnte ich wunderbar offen über alles sprechen. Das ist so eine Erleichterung!
Bei meinen Eltern wartete ich übrigens zu lange. Sie spürten, dass ich "komisch" war, machten sich elendig Sorgen und sagten auch, dass diese Ungewissheit das Allerschlimmste war.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
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