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Alt 03.10.2005, 11:42
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AndreaS AndreaS ist offline
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Registriert seit: 09.02.2005
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Standard AW: Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo liebe Doris,

Es ist so toll, dass es - wenn auch wenige - aber immerhin ein paar Menschen gibt, die uns in dieser schweren Zeit an der Hand nehmen, die den Mut haben, sich auf uns einzulassen. Wie gut tun diese Momente, die du gerade erleben durftest. Diese Augenblicke, in denen für ganz kurze Zeit der bestialische Schmerz ein wenig zur Seite rückt und es dir ansatzweise "gut" geht. Es ist eine kleine Vorahnung auf das, wie es in Zukunft sein kann. Wieder besser - aber immer wird etwas Wesentliches fehlen aber irgendwie wirst du den Weg finden für dich, der es dir ermöglicht, mit diesem Gefühl ums Herz einigermaßen gut leben zu können.

Etwas mehr als ein Monat, es ist normal, dass du derzeit noch mehr am Boden liegst, als alles andere. Es gehört dazu, diesen unerträglichen Schmerz auszuhalten. Und wenn du hier mitliest, siehst du, dass wir alle ständig wieder am Boden liegen. Vielleicht nicht mehr so lang wie in der Anfangszeit (das sollte dir ein wenig Mut machen) aber dennoch immer wieder. Und man fragt sich auch nach einem Jahr oder länger, wie soll es weitergehen, wie soll man das ertragen. Wir müssen es ganz einfach aushalten und Wege finden, wie bei mir u.a. dieses Forum - damit umzugehen.

"Trauer ist der Preis, den wir für unsere Liebe zahlen müssen" Dieser Satz hat mich immer ein wenig getröstet. Wenn es der Preis für die vergangenen 28 Jahre Glück ist, so will ich ihn "gerne" zahlen. Diese Jahre nimmt mir keiner mehr. Wäre ich nicht so glücklich gewesen, wäre ich jetzt auch nicht so traurig. Ich hätte es jetzt leichter aber das möchte ich nicht....

LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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