[Dierk]

Hey,
ich heiße Dierk, bin 43 Jahre alt und habe Speiseröhrenkrebs.
Im Dezember 2010 bemerkte ich Schluckbeschwerden. Ich hatte dieses Symptom vor
19 Jahren schon einmal. Damals war es eine schwere Entzündung in der Speiseröhre
direkt über dem Mageneingang. Mein Magenpförtner arbeitete nicht richtig (Barrett Syndrom).
Ich wurde damals operiert (Fundoplikatio). Der Magen wurde angehoben, wie ein Korsett um
die Speiseröhre gezogen und am Zwergfell festgenäht.
Die OP war ein echter Erfolg, ich hatte nie wieder Sodbrennen.
Am 3.Januar 2011 ging ich schon mit einer schlechten Vorahnung zum Internisten.
Der Befund der Gewebeprobe ergab Krebs. Ardenokarzinom! T2 N1.
Der Internist machte einen Termin in der Onkologie Uni Kiel. Ein Chirurg erklärte meiner
Frau und mir wie die OP durchgeführt werden würde. Danach noch ein Gespräch mit dem
Chefarzt der Onkologie, der uns mitteilte das auf jeden Fall eine Chemo vor der OP auf mich wartet. Weil ich so jung und kräftig wäre, würde ich die stärkste Variante erhalten.
Das Gespräch war fürchterlich. So wie der Chefarzt sprach konnte
ich schon die Klinge des Scharfrichters an meinem Hals spüren. Irgendetwas in mir sträubte
sich gegen die Chemo. Als wir zum Auto gingen waren meine Frau und ich sehr niedergeschlagen. Dieser Besuch war echt negativ und zog uns richtig runter.
Meine Frau und ich hatten am gleichen Tag noch einen Gesprächstermin bei der Uniklinik Lübeck bei Prof. Bruch in der Chirurgie. Wir sprachen zuerst mit einem Oberarzt, er erklärte uns auch die OP, nur das die Uni Lübeck Weltweit führend ist in der minimal Invasiven Chirurgie. Er machte uns Mut und sagte immer wieder das ich das auf jeden Fall packen werde wegen meines guten Allgemeinzustands. Er war auf jeden Fall absolut positiv eingestellt. Dann kam Prof. Bruch rein. Er stimmte seinem Kollegen zu was die OP anging.
Er machte uns auch großen Mut und war auch absolut positiv eingestellt. Sein Spruch war immer: „Mit Gebet und Kamillentee bekommen wir das hin.“
Ich fragte dann wegen der Chemo nach. Die beiden guckten uns an und sagten das vorher keine Chemo durchgeführt wird. Prof. Bruch fragte uns was wir denn meinen würden wie
hoch die Erfolgschancen bei der Chemo währen? 3% sagte er. Ich fühlte mich mit meiner
Abneigung gegen die Chemo bestätigt. Ich wollte nur dieses Ding da in mir drin so schnell
wie möglich raus geschnitten bekommen.
Am 31. Januar war die OP. Verlief alles gut. Allerdings war der Krebs schon innerhalb der Speiseröhrenwand nach oben gewandert. Deswegen musste meine Speiseröhre ziemlich weit oben am Hals gekappt werden um Tumorfreie Ränder zu erzielen. Dabei wurde leider ein Nerv verletzt weswegen ich jetzt eine schlaffes Stimmband habe und erstmal nicht laut reden kann. Es stellte sich auch heraus das einige Lymphknoten infiziert waren.
T3 N3 R0 L1 V0 Yp.
Bei meiner Entlassung am 17. Februar wurde mir mitgeteilt, dass bei der Tumorkonferenz,
bei der relativ viele Ärzte anwesend waren eine Chemo und Bestrahlung empfohlen wurde.
Die anwesenden Ärzte waren sich darüber aber selber unsicher. Nur aufgrund meines Alters
hatten sie sich dann für diese Therapie entschieden.

Beim Termin eines sehr bekannten Chemoarztes in Kiel riet mir dieser durch die Blume von der Chemo ab, weil die Chancen eben so gering sind (3%) aber die Nebenwirkungen so heftig wären.
Dann waren wir zum Gespräch bei der Strahlenärztin. Sie machte uns auf die mannigfaltigen Nebenwirkungen und Spätfolgen aufmerksam. Ich sollte mich am liebsten sofort entscheiden.
Wir sagten ihr aber das wir uns in der darauf folgenden Woche bei Ihr melden würden.

Jetzt komme ich zum eigentlichen Thema: Chemo und Bestrahlung, oder andere Alternative Therapien ???

Ich habe mich für mehr Lebensqualität und alternative Therapien entschieden.

Beim Lesen im Krebs Forum habe ich festgestellt, dass der Großteil meiner Leidensgenossen
den Weg der Schulmedizin einschlägt. (Chemo und Bestrahlung).
Ich möchte euch die Möglichkeit geben meinen Weg mitzuverfolgen um zu sehen was daraus wird.

Ich bin ein sehr religiös eingestellter Mensch und habe durch die Bibel und meine Gebete
eine starke Kraftquelle in den schweren Stunden erlebt die schon hinter mir liegen.
Ein Gedanke hilft mir besonders da ich ein starker Logiker bin:
Wie lange sollten die ersten Menschen Adam, Eva und ihre Nachkommen leben??

(1. Mose 2:16-17) . . .Und Gott erlegte dem Menschen auch dieses Gebot auf: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. 17 Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben. . .

Was währe also gewesen wenn Adam und Eva nicht von der Frucht gegessen hätten??
Das war Gottes ursprünglicher Plan oder Vorsatz. Leben ohne zu sterben!!
Läßt sich Gott der Allmächtige von seinem Plan einfach so abbringen?? Ich denke nicht.
Als Jesus auf der Erde war machte er eine bedeutsame Aussage:

(Johannes 5:25-29) 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist jetzt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die darauf geachtet haben, werden leben. 26 Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewährt, Leben in sich selbst zu haben. 27 Und er hat ihm Gewalt gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. 28 Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören 29 und herauskommen werden. . .

Zu wissen dass Gott sich an all die Verstorbenen erinnert und sie hier auf der Erde auferwecken wird ist wirklich eine große Hilfe auch den Tod zu akzeptieren und ihn nicht zu fürchten. Jemand hat unser Leben einmal mit einem Zug verglichen in dem die Toten im Schlafwagen sind und dort schlafen, bis Gott sie wecken wird.

Ich werde in den nächsten Tage über der Verlauf meiner Therapie berichten.

Gute Nacht .