Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 27.08.2013, 21:54
Stoerchin Stoerchin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2011
Beiträge: 167
Standard AW: Impfen nach KMT

Guten Abend,

ich komme eigentlich aus dem Brustkrebs-Forum und Leukämie war eigentlich seit vielen Jahren kein Thema mehr für mich und nun schreibe ich das erste Mal hier mit einem Beitrag, der nicht wie sonst, wie ich es eigentlich aus dem KK kenne, Mut verbreitet oder Expertise weitergibt, sondern gleich mit dem Ende eines Lebens beginnt. Dabei war mein geliebter Bruder, der vor ziemlich genau 10 Jahren im Alter von 22 Jahren an ALL erkrankte und eine KMT mit den Stammzellen meiner Schwester bekam, bis vor 2 Wochen das positive Beispiel an "die Krankheit besiegt", oder zumindest dachte ich das immer, er hatte zwar alles Mögliche an Komplikatonen, GVHDs und Nebenwirkungen (mehrere Knocheninfarkte, Diabetes, grauen Star, Fasziitis, Polyneuropathie und und und), hat sich aber niemals unterkriegen lassen, ein ganz normales Leben geführt, eine Ausbildung und ein Studium abgeschlossen. Die Leukämie an sich galt als geheilt. Bitte, bitte, liebe Betroffene, nehmt die Geschichte bis hierhin zum Mut machen.

Vor zwei Wochen nun stirbt er innerhalb weniger Stunden an einer Pneumokokken-Sepsis. Beim letzten großen KMT-Ambulanz-Check vor einem Monat war noch alles in Ordnung, genauso bis einen Tag vor seinem Tod.

Ich weiß, dass das alles nichts bringt, da nichts auf der Welt ihn uns zurückbringt und es uns nur noch mehr kaputt macht, die genauen Gründe zu analysieren, aber es gab bislang nicht eine Nacht, in der ich nicht gedacht habe, ob doch eine Impfung alles hätte verhindern können. Wenn ich nach "Leukämie" und "Pneumokokken-Sepsis" googele, kommen gleich zahlreiche Beiträge zu "Impfen". Niemand weiß, ob er geimpft war, nicht mals sein "Hauptarzt". Wie kann das sein? Oder macht man es doch nicht bei Transplantierten? Ich dachte doch eher, gerade doch?? Seinen Impfpass hat seine Lebensgefährtin noch nicht gefunden, anscheinen beschäftigt sie die Frage auch sehr. Ach ja, er war auch, auf eigenen Wunsch hin, seit einigen Monaten wieder leicht immunsupprimiert, um die immer noch vorhandenen (leichten) GVHDs leich abzuschwächen.

Wozu ich nun eigentlich schreibe: Vielleicht ist hier jemand, der sich mit mir austauschen möchte, und wenn dies zudem auch nur eine/r Betroffene/r hier liest und mit ihrem/seinen Arzt bespricht, ob eine Pneumokokken-Impfung nach Leukämie erfolgen sollte, hat mein negative Beitrag ja vielleicht doch etwas Sinn ergeben.

Entschuldigt bitte, wenn mein Beitrag völlig fehl am Platz ist...

Viele und traurige Grüße
Störchin

Geändert von Stoerchin (27.08.2013 um 21:56 Uhr) Grund: Alter vom Bruder hinzugefügt
Mit Zitat antworten