Thema: Neu hier!
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 17.06.2014, 16:18
pulizwei pulizwei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2014
Ort: RP
Beiträge: 334
Standard AW: Neu hier!

Hallo Deni,

Du befindest Dich meiner Meinung nach gerade am Scheideweg zwischen gut und gefährlich.

Mein Lipo-Sarkom wurde in der Erstdiagnose als Lipom eingestuft und konnte in der MRT nur durch das Kontrastmittel als Lipo-Sarkom erkannt werden,
da sich die leichten Bindegewebsfäden nur dadurch zeigten.

Und hier werden die meisten kapitalen Fehler gemacht.

Ich wurde gestern von ""meiner"" UNI-Klinik gebeten, an einer Vorlesung teilzunehmen, die genau dieses Thema hatte.
Mein Fall wurde vorgestellt und ich stand als direkter Ansprechpartner zur Verfügung.

Grundthema war der interdisziplinäre Umgang im Heilungsverfahren bei Weichteilsarkomen.(Innere/Strahlen/Orthopädie)

Der Dozent Prof. Dr..... wies ausdrücklich darauf hin, dass manche Chirurgen hier irrepparable Schäden durch Zitat "vorschnelles Geschnipsel" verursachen.

Ich freue mich für Dich, dass der Chirurg zu Dir gesagt hat, er schneidet nicht, wenn er nicht genau weiss was er vor sich hat. Das ist meines Erachtens die einzig richtige Aussage in der ganzen Sache.

In der Vorlesung, die ich mir natürlich im Ganzen anhörte, wurde unter anderem auch die These vertreten, dass jede Raumforderung (Schwellung), die über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen keine Schmerzsymptomatik entwickelt, vollumfänglich auf Sarkom abgeklärt sollte und das mit einer MRT mit Kontrastmittel.

Was mir bis zu der Vorlesung gestern auch nicht klar war, ist die Vorgabe an die Chirurgen, eine evtle. Biopsienarbe und der Zugangsweg muss im Falle einer Resektion mit reseziert werden, da der Weg als kontaminiert gilt.

Zuleitungen von extern zur Versorgung des Operationsbereiches gelten, soweit sie bis zum OP-Bereich langten als kontaminiert und müssen komplett mit reseziert werden, soweit der Tumor maligne ist.

U/nd um das alles einschätzen zu können, ist es meines Erachtens notwendig, die MRT mit Kontrastmittel durchzuführen.

Ich bin kein Arzt.

Das ist mir sehr wohl bewußt, aber ich denke, ich kann 1 + 1 ganz gut zusammenzählen.

Die Überweisung an eine hämatologisch-onkologische Praxis halte ich für sinnvoll und dort kennt man sich im Umgang mit Patienten Deiner Kategorie aus.

Ich werde zwischen den Chemo-Zyklen von der hämatologisch-onkologischen Ambulanz ""meiner"" Klinik betreut und dort werden alle wichtigen Entscheidungen vorgeschlagen und mit mir besprochen.

Wenn Du dort Deine Bedenken äußerst, kann ich mir nicht vorstellen, Dich zu einer MRT mit Kontrastmittel zu überweisen.

Und wenn's danach doch ein Lipom ist, gratuliere ich Dir als erster und bin der Meinung, dass es den Aufwand wert war.

Sorry, dass es etwas ausführlich war.

Beste Grüße

Pulizwei
Mit Zitat antworten