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Alt 01.10.2009, 23:32
mausi1972 mausi1972 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs - verstorben

Hallo an alle !

Ich spreche allen mein tiefes Mitgefühl aus und umarme euch ganz feste. Wir teilen alle das gleiche Schicksal: Einen geliebten Menschen an HCC zu verlieren. Mein Vater ist am 13.07. daran gestorben. Völlig unerwartet und schnell. Seine Leber war sein Heiligtum, alle 3 Monate Blutuntersuchung, 13 Jahre keinen Alkohol, gesunde Ernährung. Er war zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr vorher noch beim Onkologen, der sagte mit der Leber werden sie steinalt, alles bestens. Sie waren 9 Wochen im Ausland, ich habe während der Zeit jeden Tag (mehrmals) mit meinem Vater (mit Mama natürlich auch telefoniert, es war alles wie immer. Er klagte nur über Magenschmerzen und ich solle doch einen Termin zur Magenspiegelung machen, dass er gleich dahin kann und nicht noch lange warten muss. Habe ich auch getan. Sonntags sind sie gelandet und Donnerstag sollte die Magenspiegelung sein (dazu kam es leider nie). Wir haben meine Eltern am Sonntagabend vom Flughafen geholt, ich habe meinen Vater gesehen und wusste sofort das es was schlimmes ist !! Ich kann euch nicht sagen warum, aber ich wusste es. Er war schon gelb und hatte jede Menge an Gewicht verloren, aber er hatte einen Bauch (Aszitites)!! Ich brauche euch nicht sagen wie mein Hirn gearbeitet hat. Von da an ging alles Schlag auf Schlag. Er wollte erst nicht (ich denke er wusste warum), aber dann sind sie Montags gleich zum Arzt, Einweisung Krankenhaus, Diagnose Leberkrebs. Er wollte nach Hause, da er sich nicht mit 4 Mann in ein Zimmer legen wollte, der Arzt willigte ein. Was besser war, sonst wäre er überhaupt nicht mehr zu Hause gewesen. Ich sagte ich mache das nicht mit, da der Billirubinwert immer schlechter wurde, also ins NW-Krankenhaus (mit denen hatten wir auch schon gesprochen). Der eine Arzt sagte es ist DEFINTIV kein Krebs, der andere sagte er hat nicht mehr lange. Die Tage waren eine Achterbahnfahrt. Wir haben auch nichts unversucht gelassen und alle Hebel in Bewegung gesetzt. Termin Uni-Frankfurt, die machten uns Hoffnung. Aber vergebens. Der Arzt klärte uns auch mal auf, der Krebs entsteht innerhalb kürzester Zeit und man ist absolut machtlos dagegen. Ab dem Tag der Diagnose hatte mein Vater genau 3 Wochen. Ein Leben zwischen hoffen und bangen, von dem Abbau meiner Mutter ganz zu schweigen. Wir hatten 2 Patienten . Ich kann euch bis heute nicht sagen wie ich/wir das alles durchgestanden habe, man funktoniert irgendwie einfach nur !! Das ist mir heute bewusst, und ohne die Hilfe von manchen hier im Forum hätte ich das auch nicht geschafft. Man merkt das man nicht alleine ist und das es vielen anderen auch so geht. Und ich bin auch sehr dankbar darüber, dass ich mich von ihm verabschieden konnte. Er war schon im Koma, aber als ich mit ihm sprach lief eine Träne über seine Backe, da wusste ich, er hört mich. Und es war Wasser, wie haben es geprüft. Bei meiner Mama kam es auch nochmal vor. Es ist alles so unendlich schwer, aber es geht weiter.
Wir dürfen nicht über unser Elend nachdenken, sondern müssen für das kommende stark sein. Ich, ganz besonders für meine Mutter. Wir schaffen das, wir müssen...

Liebe Grüsse
Mausi
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