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Alt 14.10.2009, 15:00
wattewuschel wattewuschel ist offline
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Standard AW: ich habe so angst vor der chemo...

Hallo,

also selbst falls ich jemanls kinder (eher ein kind) wollen sollte, will ich keins aus der tiefkühltruhe, sondern frischware. aber ich gehe davon aus, dass die eierstöcke demnächst wieder anspringen.
mit der pille hab ich vor der chemo aufgehört, weil die sowieso nicht mehr richtig wirkt und ich nicht noch mehr kram einnehmen wollte, als ich eh bekommen hab.

so schlimm sind meine wechseljahre gar nicht, nur hitze- und fröstelattacken, keine depression oder sowas. und das ist ja nur zeitlich begrenzt, sowas passiert halt. hätte ich mit dreimonatsspritze übrigens auch gehabt, denn die tut nix anderes. vor der einnahme von hormonen hab ich keine angst denn anders als bei der pille dienen diese hormone dann dazu, den normalzustand wieder herzustellen - ich krieg dann also hormone, die normalerweise sowieso im körper wären, nur selbst produziert. die pille täuscht dem körper ja z.b. vor, dass er schwanger wäre. bei älteren frauen ist es auch so ne sache - da wäre es natürlich, dass der körper die hormonproduktion runterfährt.
mit 27 hat man normalerweise noch eine gute konstitution, da leidet man vielleicht nicht so wie eine ältere dame in den wechseljahren. es ist doof und ich wills loswerden, aber das wird auch passieren. es gibt auch natürliche mittel zur linderung von wechseljahresbeschwerden (bäder, kräuter, tees...).

unfruchtbarkeit ist eine mögliche folge, genau wie andere krebserkrankungen und was sonst noch alles auf diesen netten aufklärungsblättchen steht. das schreiben die drauf wegen der haftung - es ist nicht grad höchstwahrscheinlich, dass frau danach unfruchtbar ist.

nur chop? sehr eigenartig, klingt für mich unmodern. rituximab war doch der "renner" als es vor ein paar jahren endlich zugelassen war und r-chop ist die standardtherapie. das rituximab macht auch nix schlimmes, das ist ein antikörper, der deinem immunsystem sagt: hier tumorzellen, bitte fressen. es kann natürlich sein, dass dein tumor nicht die speziellen oberflächeneigenschaften hat, die für die wirkung von rituximab notwendig sind (der muss da irgendwo andocken und markiert so den tumor fürs immunsystem).
selten ist mal jemand auf rituximab allergisch, dafür gibts wohl vorher immer ein antiallergikum. das "böse giftige" ist aber chop.

thema port: ich habe keinen und hatte nie einen. und das, obwohl ich schlechte venen habe, v.a. schlecht zu finden... mein behandelner prof. ist kein fan von ports und nimmt die nur, wenns sein muss. ports können auch probleme machen: die stelle kann sich entzünden, das risiko von thrombosen ist erhöht (ich glaube, man muss dann blutverdünner spritzen?), sie müssen alle paar wochen durchgespült werden, man hat einen fremdkörper an und in sich. es spart natürlich das legen eines venenzugangs.
meine venen gingen von r-chop nicht kaputt, das giftzeug wird doch durch das blut verdünnt und direkt weitergeleitet. was natürlich passieren kann: es läuft was daneben, dann kann das gewebe geschädigt werden, aber wenn der zugang gut gelegt ist, man den arm ruhig hält und die infusion richtig angeschraubt ist, passiert da nix.
ein port kann durchaus mehrere jahre drin bleiben - sowas lohnt sich eigentlich für die paar zyklen r-chop (dauerte bei mir 16 wochen, bekam alle 14 tage) nicht unbedingt. v.a. weil ich hoffe, in nächster zeit keine infusionen mehr zu benötigen.

du kannst eine perücke verschrieben bekommen, d.h. du musst nicht oben ohne oder mit mützen und tüchern rumlaufen. das rezept stellt dein onkologe aus, du suchst dir eine aus (gibts auch online, flyer liegen auf krebsstationen meist aus) und zahlst einen gewissen eigenanteil dazu (KK zahlen meist zwischen 250-350 euro, meine perücke kostete 560 euro).

mir ist noch ne nebenwirkung eingefallen: ich hatte leichte schleimhautprobleme im mund, andere wohl auch schlimmer. zu den schlimmsten zeiten haben zahnpasta und kohlensäure im mund gebrannt.
dagegen gibts mundspülungen (kein normales odol oder so) - onkologen fragen, falls das eintritt. außerdem war mein kaliumspiegel ab und zu niedrig wegen dem cortison (kann die kaliumausscheidung erhöhen), hab dann brausetabletten genommen. und später auch eisen als brausetabletten, weil ich rissige mundwinkel hatte und solche sogenannten faulecken ein zeichen für eisenmangel sind. hat geholfen. vorher mit dem onkologen sprechen.

lg
watte
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06/09 Diagnose: hochmalignes, großzelliges, diffuses B-Zell NHL, bulky, Stadium IIA, mediastinaler Tumor 10 cm
06/09 - 08/09 Chemo R-CHOP 14 + Neulasta (6x) + 2x Rituximab
08/09 - 11/09: 22 x Bestrahlung
12/09 AHB Bad Kreuznach
12/09 oder 01/10 Abschluss-Staging = Rest (Narbe?) vorhanden, wird jetzt alle 3 Monate beobachtet

02/11 alles in Butter, alle 4 Monate Nachsorge
04/17 weiterhin alles in Butter toi toi toi
09/23
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