[4life]

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit bin ich ein stiller Leser in diesem Forum und möchte nun schon sagen: Es ist toll daß es Euch gibt!

Mein Vater, gerade erst 57, wird nun am Dienstag zum sterben nach Hause geschickt.
Vor zwei Jahren hatte er einen schweren Herzinfarkt, und in der Reha wurde festgestellt, daß er Prostatakrebs hat.
Wir sind eine wahnsinnig aufgeschlossene Familie, das Thema wurde auch mit uns Kindern besprochen, kein Blatt vor den Mund genommen.
Man konnte ihn nicht gleich operieren, da er ja Blutverdünner wegen des Herzinfarktes bekam.
Ein Jahr zog ins Land und er konnte die Herzmedikamente absetzten - endlich Zeit für die OP! Dann... kam eine schwere Lungenentzündung, er konnte wieder nicht operiert werden.
Termine wurden verschoben, am 19.04.2011, über 1 1/2 Jahre nach der Diagnose, war es endlich soweit... Mein Paps wurde operiert.
Allerdings kam alles anders. Als er wach wurde, waren Prostata, Blase und ein großer Teil des Dünndarms entfernt und er hatte zwei künstliche Ausgänge.
Traurig -aber - egal: Er lebte, und er wird weiterleben.
Er war auf einem gutem Weg, bis.... zwei Wochen später... NOTOP...Nierenversagen.
Am 30.05. bekam ich von meiner Stiefmutter den Anruf, daß die Ärtze ihm noch ein halbes Jahr geben. Er ist voll dem Mist und man kann nichts mehr dagegen tun.
Ich bin so wütend, daß sie ihn so lange haben warten lassen, eine schnelle OP und weitere Behandlung hätten ihn gerettet. Nun wird er sterben, er und wir als Familie hatten noch so viele Träume.
Ich bin so traurig, mein Papa ist mein Ein und Alles. Ich wohne zudem noch 200 km weit weg und habe einen Job, bei dem ich nicht "mal eben" alles stehen und liegen lassen kann.
Wie haltet Ihr das bloß alle aus???
Ich ziehe meinen Hut.

Im übrigen wurde bei mir vor kurzem eine Vorstufe zum Gebärmutterhalskrebs festgestellt, aber nach einer kurzer OP scheint alles ausgestanden.

Es könnte gute sein, daß ich immer mal Eure Hilfe in Anspruch nehmen werde, wenn ich darf.

Ich grüße Euch,

Annika