Thema: Ich auch
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Alt 11.02.2011, 14:55
Lilli44 Lilli44 ist offline
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Standard AW: Ich auch

Ich sehe heute bei unserem Aldi,das die Osterartikel schon wieder im Laden sind.
Das heißt,es ist bald wieder Ostern.Ostern,das bedeutet für mich,Jesus ist auferstanden!Vorher aber war sein grausammes Leiden,was von Gott unseren Vater ihm aufgebührt wurde.Jesus ist den Weg des Leidens gegangen und hat dann die "Herlichkeit"erfahren.
Ja,auch wir,bzw ich laufe den Weg des Leidens,so wie auch meine Mutter,die in dieser Woche auch wegen Brustkrebs operiert wurde(70 Jahre).
Man hat ihr schon gesagt,das es Krebs ist,aber ob und inwieweit bösartig,das erfährt sie Anfang nächster Woche.
Aber Sie bekommt schon jetzt Bestrahlungen,und überall Gespräch hier und da,wie es weitergehen wird,wenn sie entlassen wird.
der "Krebs"ist in meiner Familie ein ständiger Begleiter geworden,wir kämpfen dagegen an,aber letztendlich entscheidet unser "Vater"ob wir gewinnen oder verlieren müßen.
Ich bin noch immer in meinem Freund verliebt,er möchte nicht darüber reden oder hören,das ich mir wegen dem "Krebs"meine Gedanken mache,er sagt immer,bei der nächsten MRT-Untersuchung im März werde es heißen,der Tumor ist um 10%geschrumpft.
Jaaaa,das wäre schön,das wäre wirklich schön,dann hat alles kämpfen schon mal geholfen und vor allem die Liebe meine kinder und meines Freundes.
Ich bin aber und bleibe ein realist.!
Seit Tagen sagen wir mal seit Wochen habe ich die Seite der von Angst besetzten Lilli44 verdrängt,ich wollte sie nicht mehr sehen,oder hören,und schon garnicht spüren,das hat alle Kraft gekostet.
Das Verliebtsein hat es mir darin leicht gemacht,meine Angst,meine Wut,meine Traurigkeit wegen dem Krebs und nun die aktuelle Situation von meiner Mutter zu verdrängen bis hin sie "kalt"zu stellen.
Mit meinem Freund wie gesagt,spreche ich darüber nicht,denn ich möchte ihn nicht unnötig belasten,er liebt es die lilli44 mit Kampfgeist und "Galgenhumor"zu sehen.
Bei meinem Thera gestern ist mir bewusst geworden,wie sehr es mir fehlt,auch über die Dinge zu sprechen,was der Gehirntumor mit mir gemacht oder noch macht zu sprechen.
Zu lachen,albern zu sein,immer ein "Witzchen"auf der Zunge,das mach ich gern und geht megaleicht,aber meine Traurigkeit,meine Angst,meinen Zorn zuzulassen,man das fällt mir sowas von schwer.
Diese Tage hatte ich den ersten körperlichen Ausfall gehabt,das heißt,ich konnte meinen linken Arm überhaupt nicht mehr bewegen,einfach so und ganz plötzlich.Was ich auch tat,er ließ sich nicht mehr bewegen.
Nach zwei Tagen kam das gefühl wieder,ich konnte zwar notdürftig meinen Arm wieder bewegen,aber ich habe bis heute die Kraft darin verloren.
Mein Thera weiß davon,er ist so mitfühlend mit mir,aber in all den Situationen weine ich nicht mehr,ich habe Angst davor bekommen.Das ist doch komisch oder nicht.



Lilli44