Liebste Mutti,
gestern um 16.07 Uhr hast Du den Kampf mir dieser verdammten Krankheit verloren.
Du warst so stark und hast bis zur letzten Minute die Hoffnung nie aufgegeben.
Ich hab Dir noch von meinem Traum erzählt... weist Du? Du hattest immer Angst vor tiefem Wasser und in meinem Traum sind wir zusammen aufs weite Meer rausgefahren. Nur Du und ich. Es war so schön. War das ein Abschiednehmen?

Gestern hat es den ganzen Tag hat es geregnet. Es waren sicher Deine Tränen, die Du uns nicht zeigen wolltest.....

Wir waren alle bei Dir. Paps, Benni, Opa, Stefan und ich. Du hast gewartet auf den Rest der Familie. Hast Stunden gekämpft.....
Als Oma, Moni, Doris kamen hast Du Dich gefreut und immer in die Runde geschaut.... ja, Deine Schwester Rita mit Familie fehlte noch. Sie hatten drei Stunden Anfahrtsweg.... leider kamen sie zu spät.

Als Du gingst schien dann die Sonne in Dein Zimmer, so als wölltest Du uns damit sagen "Seid nicht traurig, ich geh jetzt mit ihr und es wird alles gut". Sie schien noch den ganzen Abend und als Rita dann kam sagte sie, sie hätte einen Regenbogen am Himmel gesehen. Sicher hast Du ihn ihr geschickt.

Liebe Mutti, zu Hause fanden wir paar Zeilen von Dir... die waren von damals kurz nach Deiner Diagnose.
Darin schriebst Du, wie lieb Du uns hast und auch wenn Du den Kampf verlieren solltest, so sollen wir stark sein, Dich immer in Erinnerung behalten und Du würdest Dich freuen, wenn wir ab und an mal an Dein Grab kommen.
Versprochen....
Du wärst nun die erste die diesen Weg geht und wenn wir mal nachkommen, dann würdest Du schon auf uns warten. So kennen wir Dich..... immer an die anderen denken. Du bist so lieb.

Liebe Mutti, ich danke Dir für alles und ich werde Dich nie vergessen. Ich versprech Dir, auf Paps und Benni aufzupassen.
Kannst uns ja nun von Deinem Stern jeden Tag sehen und wir finden den Stern sicher ganz schnell am Nachthimmel und schicken Dir jeden Abend ein Lächeln..... denn das hast Du auch nie verlernt....

In Liebe
Deine Anja