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Alt 13.04.2015, 09:11
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard AW: Boltenhagen oder St Peter Ording

Hallo Moppekhexe (lustiger Name übrigens)

Ich war in St. Peter Ording, wie auch zwei Jahre danach in Boltenhagen, habe also den direkten Vergleich und kann Dir nur dringends empfehlen, nach St. Peter zu fahren!

Dort wenden sie unter anderem die manuelle Narbentherapie nach Boeger an. Das ist eine ganz tolle Behandlungsmethode, um die Faszien im Körper wieder zu entkleben und mir hat diese Behandlung u. a. was meine damals sehr schwere Polyneuropathie angeht SEHR geholfen.
Auch die anderen Anwendungen, sind zielorientierter. Walking ist super und nicht nur mal eben 15 Minuten ums Haus, die Gymnastikgruppen, von leichter Bewegungstherapie bis hin zu Step Aerobic sind super, da machen die Übungen richtig Spaß. Und jeder so wie er kann. Auch die Anwendungen im Schwimmbad waren sehr gut. Und man wurde während der Übungen "betreut" im Sinne von auf die Haltung geachtet, darauf dass die Übungen korrekt ausgeführt wurden usw.
Den psychoonkoligischen Teil fand ich dort auch sehr gut. In den Gruppentherapiestunden haben wir zusammen gelacht, wie auch geweint und die Einzeltherapien waren sehr zielgerichtet auf das jeweilige Problem, das man hatte.
Für die Seele konnte man von Yoga über progressive Muskelentspannung bis hin zu Qi Gon alles machen.
Das Essen fand ich in St. Peter Ording auch deutlich besser. Und nachmittags oder auch abends konnte man toll ins im Haus befindliche Cafe gehen. Dort finden auch oft Musikveranstaltungen statt.
Abwechslungsreicher. Besonders das Salatbuffet und die Rohkostsachen waren immer frisch und reichlich.
Du merkst, ich bin richtig am schwärmen. Mir hat die Behandlung dort einfach super gut getan und es war mehr wie Wellnessurlaub, als wie eine Rehamaßnahme, trotzdessen, dass ich da viel für mich und meinen Körper getan habe.

Einziges Manko, wenn man es so nennen will ist, dass die Klinik etwas ausserhalb liegt und nicht direkt hinterm Deich mit 1 Minute bis zum Strand, wie in Boltenhagen.


In Boltenhagen waren die Anwendungen seeeehr mau. Die "Gymnastik" konnte man nicht so nennen. Es lagen 15 Personen auf Matten auf dem Boden, in viel zu kleinen (stickigen) Räumen, der Therapeut saß auf einem Hocker und las von einem Zettel ab "... und jetzt heben wir das rechte Bein..." nach 3 Sekunden "... jetzt setzen wir das Bein wieder ab..." alles seeeehr seeeehr langsam.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass auch nur einer der Therapeuten dazu Lust hatte.
Was dort scheinbar jeder bekommt, ist Ergotraining. 2-3 Mal die Woche 20 Minuten aufs Fahrrad im ebenfalls recht kleinen Fitnessraum. Aber: blooooß nicht anstrengen...

Das Essen war ok. Ach so, in Boltenhagen muss man für Fernsehen, Telefon, Internet und Parplatz bezahlen. Ich habe gleich am Anreisetag für 3 Wochen Fernsehen und Parkplatz 77 Euro bezahlt. Internet habe ich via Webstick gemacht, weil mir das dort zu teuer war.

Und Massagen bekommt man in Boltenhagen scheinbar gar nicht. Aussage vom Chefarzt: Massagen seien bei Tumorerkrankungen kontraindiziert...

In St. Peter gehören sie zum Standard!

Dafür liegt die Klinik in Boltenhagen direkt am Strand. Aber das hats für mich nun auch nicht rausgerissen. Ich wollte ja wieder fit werden und nicht Sandburgen bauen...

Alles in allem, Du ahnst es, würde ich nicht wieder nach Boltenhagen, aber St. Peter kann ich nur jedem empfehlen :-)
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