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Alt 23.05.2020, 05:30
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig), Runde2 der Therapie an über 75-Jährigem

Hallo,

gestern war ich im ABC zur Blut- und US-Untersuchung sowie zum nachfolgenden Gespräch mit der Onkologin.

Bereits bei der abschließenden US-Untersuchung (zur Erfolgskontrolle der Therapie) zeigte sich, daß auch mit der 2. Therapie alles lief wie gewünscht, erwartet und erhofft:
Es war nichts Abartiges mehr auffindbar.


Wie immer fragte mich meine Onkologin, wie es mir geht.
Ich antwortete:
Normal gut bis sehr gut.

Sie antwortete:
Glaube ich Ihnen, weil auch alle Werte darauf hindeuten, daß alles normal ist und Sie ganz gut aussehen.
Wir sehen uns dann nach drei Monaten wieder zur ersten routinemäßigen Nachkontrolle der abgeschlossenen Therapie.

Ich sprach daraufhin die "Erhaltungszyklen" (monatlich zwei Jahre lang nur Antikörper-Zufuhr (O)) an, die vom Arzt, der sie in ihrem Urlaub vertrat, ins Gespräch gebracht wurden.

Sie sagte dazu nur:
Nein, wir fahren bei Ihnen keine Erhaltungszyklen, weil die Antikörper-Zufuhr auch eine enorme Belastung für das Immunsystem ist.
Sie sehen ja selbst, was das alles bewirken kann, und so lange das nicht unbedingt notwendig ist, machen wir das auch nicht.

Darin stimmte ich ihr zu:
Es ist ja phänonomenal, daß so lächerlich geringe Mengen von O + B (waren bei mir jeweils pro Zyklus 1000mg + 250mg) einen erneut sich ausbreiten wollenden Krebs plattmachen können.
Erhaltungszyklen machen wir dann vielleicht nach der dritten oder vierten Therapie?

Sie sagte dazu nur:
Ja, vielleicht.
Jetzt sehen wir uns zunächst mal an, wie lange der Erfolg Bestand haben wird.
Und danach sehen wir dann weiter, was am besten zu tun ist.
Sie melden sich bitte sofort bei uns, wenn irgendetwas Außergewöhnliches bei Ihnen auftritt.
Und hüten sich davor, daß Sie der Coronavirus "erwischt".
Ansonsten nehmen Sie wöchentlich die Medikamente am Montag, am Mittwoch und am Freitag.
Haben Sie noch genug davon?

Antwortete:
Eine Zeit lang werden die Medikamente schon noch reichen.
Falls ich Nachschub brauchen sollte, werde ich mich melden.
Irgendwann werde ich (vielleicht) meiner Onkologin mal "beichten" müssen, daß ich diese Medikamente nur in den Anfangs-Wochen nahm, in denen die Zyklen begannen.
Ich lehne es prinzipiell ab, mich jahrelang mit Medikamenten "vollzupumpen".
Außer mit solchen, die zwingend für den Erfolg einer Therapie erforderlich sind.

Dies aus dem sicheren Bewußtsein heraus, daß mein Immunsystem an sich tadellos funktioniert und nur (zeitweise) durch mein Lymphom "überfordert" ist und auch nur dann etwas "Nachhilfe" braucht, um sich wieder "hochrappeln" zu können.

Wo sollte das denn hinführen können, wenn ich mich schon jetzt mit Medikamenten vollpumpe, deren volle Wirkung ich vielleicht noch "als letzte Ölung" brauchen werde, bevor ich unweigerlich "in die Grube falle"?

Ich kann nur ausdrücklich davor warnen, daß diese Handhabung Allgemeingültigkeit hat!
Das handhabe ich so, weil ich es nur für mich für richtig halte.


Nächste Nachuntersuchung ist also (wie üblich) nach 3 Monaten.
Muß halt weiterhin nur obacht geben, daß mich Corona nicht erwischt.
Tue ich auch sowieso.

Frühestens nach 1/2 Jahr könnte ich mich dagegen impfen lassen.
Sofern dann überhaupt ein Impfstoff vorliegt, was jedoch nicht zu erwarten ist.

Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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