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Alt 19.09.2007, 20:11
Kerstin & Co Kerstin & Co ist offline
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Standard AW: Bräuchte auch mal einen Rat

Hallo Yvonne,

hab dir bis jetzt nicht geschrieben, ich halt mich mit meiner Geschichte immer ein bisschen zurück, denn vielen geht es ja so wie dir und dann war gar nix... was ich dir natürlich auch sehr wünsche. Aber das Ganze dauert jetzt schon ein wenig lang, und du machst nicht den Eindruck, dass du übertreiben würdest. Du solltest endlich Gewissheit oder Ruhe bekommen.

Also: Bei mir dauerte es sage und schreibe 8 Monate, vom 1. LK bis zur Diagnose. Nach 2 Monaten schrieb mein HA auf die Überweisung ins Klinikum V.a. Morbus Hodgkin, bitte umd LK- Entnahme. Leider wurde nur eine größere Biopsie gemacht. (Hast du die jetzt beim HNO damals bekommen?)
Biopsie nützt aber beim Hodgkin oft nix. Der ganze LK muss raus. Auf den CTs war zu sehen, dass der Hals beidseits und das Mediastinum befallen war. Aber da in der Biopsie nichts gefunden wurde, behaupteten alle, es wäre nix, und die LK würden sicher wieder vergehen.- ich bekam dafür Cortison und Antibiotika abwechselnd, was natürlich immer leichte Besserung brachte. Für die Nacken- Rücken- und brustbeinschmerzen gabs Tramal und Ibuprofen...
Blutbild zeigte immer: Erhöhtes Ferritin, erhöhter Entzündungswert und zurückliegendes EBV.

Lange Rede kurzer Sinn: nach 7 Monaten wurde es mir zu bunt: mittlerweile war ein 4. Bereich LK befallen, und von den vielen ABs musste ich mich jeden morgen übergeben. Ich beschloss zu mogeln. Ich behauptete ich hätte täglich Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Deshalb (und nur deshalb) wurde ich nochmal operiert. Am vorabend bat ich den Operateur eindringlichst so viel herauszuschneiden, wie er nur irgendwie bekommen könnte, die Narbe ist doch schließlich egal.
Tja, und als ich 4 Tage später zum Faden ziehen kam, eröffnete man mir endlich die Diagnose. Leider von fremden Ärzten. Obwohl ich die Chirurgen am Gang laufen sah. Sie kannten mich ja hinlänglich - und schauten weg.

In der Onkologie endlich angekommen war es sehr freundlich. Die Anamnese wurde neu aufgenommen und dieses Mal machte ich natürlich wieder richtige Angaben, damit nicht die Therapie verfälscht wird ;-)
Hab alles gut hinter mich gebracht, mir geht es prima! Ne Zeit lang hab ich mich geärgert, denn bei der Erstentdeckung wäre ich ein Stadium niedriger gewesen und hätte nur die Hälfte Chemo gekriegt... aber was solls...hätte!

Ich will hier auf gar keinen Fall jemand anstiften, Ärzte anzulügen o.ä., aber bei deiner Geschichte fühlte ich mich doch sehr erinnert, und ich will dir damit zeigen, dass man manchmal auch auf etwas bestehen muss. Fälle wie meiner sind (hoffentlich!!!) selten, aber ich fühlte mich heute so, als ob ich dir das sagen müsste!

Ich wünsche dir alles Gute, unternimm was und sieh zu dass du Sicherheit bekommst!

Und sollte es doch MH sein - du siehst uns alle hier - dann schaffst du das natürlich auch!
Am Ende war ich nur noch froh, dass ich endlich mit der Therapie beginnen konnte!

Liebe Grüße und mach's gut
Kerstin


P.S.: Sorry für die Länge, aber ich glaub das musste ein wenig genauer beleuchtet werden!
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Oma (82): Juli 2005: BK pT4, N1, M0, Ablatio, - ICE- Studie - 45gy --> Ibandronat, Arimidex
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