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Alt 27.05.2010, 08:13
Katrin&Mark Katrin&Mark ist offline
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Standard AW: Katrinchen, mein Schutzengel

27. Mai, ich bin 40 und mein Leben hat keinen Sinn. Genau zwei Monate ist es jetzt her und es kommt mir immer noch wie gestern vor.

Vor genau zwei Monaten saß ich um diese Zeit in der Küche bei Freunden und war wie erstarrt. Es fühlte sich an als würde tonnenweise Gestein von mir bröckeln. Es war keine Last, es war mein Lebensmut, meine Zuversicht, mein unbedingter Wille Sie nicht gehen zu lassen. Zurück blieb nur Leere.

Um 15.00 reise ich nach Berlin ab. Es ist noch so viel zu erledigen. Ich fange besser damit an. Tschüss, bis bald!

Ich war in der Stadtbibliothek einen Wanderführer, Unterwegs in der mecklenburgischen Seenplatte, ausleihen.

Auf dem Weg meine Gedanken wieder mal ganz weit weg.

Seit ihr mal auf eine unbedachte Äußerung zusammengeschrumpft worden. Vielleicht zwei Sätze in einem Kontext von 9 Monaten. Keine Anfeindung nur ein Hilfeschrei aber falsch verstanden.

Ich war im Krankenzimmer, die Visite fand gerade statt, als ein Anruf kam und Vorwürfe. Ich war überrumpelt und nicht schnell genug Abseits, Katrin bekam es mit. Ich verstand nicht und fragte meine Süße was ich falsch gemacht haben könnte. Wir waren gerade von München zurück und Sie hatte an allem teilgenommen und hätte es mir eigentlich sagen können. Ich habe keine Entscheidung getroffen und auch nicht die, München zu verlassen. Wir haben nachgefragt, uns versichert und gemeinsam entschieden zu fahren. Sie war nicht gefährdet, das hatte man uns versichert und es war auch alles in Ordnung, so jedenfalls die Aussage in Mainz, wieder angekommen. Also was hatte ich falsch gemacht. Ich stand da und wußte es nicht. Jemand hatte mir einen rießigen Brocken Schuldgefühle aufgeladen ohne mir genau zu sagen worum es ging und ließ mich damit alleine. Wohin hätte ich mich wenden sollen? Natürlich sprach ich Katrin darauf an. Ich wollte Klarheit und war auch besorgt, habe ich was falsch gemacht, was passiert mit meinem Schatz, was ich nicht weiß. Die Ärzte beruhigten, es gab Telefonate, nicht mit mir, wiederum Vorwürfe, diesmal nicht an mich, später doch auch wieder an mich und eine Verlängerung, eben diese eine Äußerung mit der Bitte es für sich zu behalten und dann lange keinen Kontakt mehr. Ich weiß das ist Chiffre, tut mir sehr Leid aber nur so kann ich es wiedergeben.

Mit Sicherheit hätten sich alle gegen den Abszess entschieden. Jetzt im nachhinein waren es siebeneinhalb Wochen zusätzliches Leid und hätten wir das damals gewußt wieviel Zeit noch bleibt und was uns erwartet wir wären vermutlich genauso unmächtig gewesen und hätten wiederum versucht Zeit zu schinden. Die Entscheidung war bereits am Tag unserer Abreise gefallen. Die Zustimmung von Katrin, meine Abwesenheit und das drängen der Ärzte folgte nur nach. Vielleicht hätte Sie sich einen Monat früher, wenn der Abszess nicht entfernt worden wäre verabschiedet aber Sie hätte sich noch bewegen können, am Leben teilhaben können.

Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:51 Uhr)
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