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Alt 03.10.2007, 10:55
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Meine große Liebe

Hi!

Bei uns hieß es auch mal man kann nichts mehr machen und dann ging doch noch was. Mh, ich hatte immer zu allen einen guten Draht in Heidelberg. Wir waren auch immer sowas wie die "Lieblinge" auf der Station. Für ein paar wie "eigene Kinder" Wir haben immer gelacht. Ob Querschnitt, Chemo ..... uns konnte nix aus der Ruhe bringen. Wir haben Leben und fröhlichkeit auf die Station gebracht.Hatten immer Kartenspiele, Würfelspiele, Laptop, Filme.. mit auf Station. Haben nie geklagt oder gejammert. Ich habe mir alles angelesen was es zu lesen gibt und die wußten sehr genau sie können mir nichts vormachen. Klaro, ging auch mal das eine oder andere falsch.Es sind auch nur Menschen. Wir hatten meistens ein Einzelzimmer und ich hatte dann dort wenn es meinem Schatz mal nicht so gut war ein Bett mit drin. War unsere zweite Familie. Wenn sie Zeit hatten satnden die als ne ewig bei uns im Zimmer und wir haben geredet. Wie haben sie Schwestern geweint als Thomas gestorben ist. Auch die Ärzte waren echt geschockt. Selbst die Oberärztin hat mir einen persönlichen Brief geschrieben. Sie kam immer gleich gerannt wenn was war. Hat von Seminaren auf Station angerufen wenn es Thomas schlecht ging. Doch. Sie haben alles für ihn getan.

Wie oft wollten sie in einfangen und in KH stecken. Wir haben immer Antibiotika daheim gehabt das ich schnell bei einem Infekt am WE alles auffangen konnte und am Montag war er dann meist wieder soweit fit das er nicht in KH mußte. Auch wegen schlechte Bluwerte sind wir nicht gegangen. Er hat auch nie seine Tabletten genommen lol und die Ärzte meinten dann immer sehen sie, ihnen geht es nur so gut weil sie die Tabletten nehmen. Dabei habe ich sie immer verschwinden lassen, weil er sie im Nachttisch gesammelt hat LOOL

Der Debius hat schon einen guten Ruf. Es werden hier auch Leute zu ihm geschickt.

Die Augen darf man vor der Wahheit nicht verschließen. Das bringt nix. Aber man sollte versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Klaro habe ich oft gedacht ich kann nicht mehr. Bin Arbeiten gegangen ( im KIGA) dann heim oder KH. Wir haben immer viel Wochendtripps gemacht. Sind über WE weggeflogen oder weggefahren. Waren oft im Urlaub, waren viel mit Freunden weg und wenn es ihm mal nicht so ging haben wir Spiele oder Filmabende gemacht. Wir hatten bis fast zum schluß immer Action.

Thomas war ein Kämpfer und ich auch. So haben wir uns gegenseitig gestützt und uns geholfen. Aber auch an manchen Tagen verdrängt, wenn es ihm mal wieder super ging.

Mein Mann hat ne Hyperthermie gemacht die gut bei Knochenkrebs anschlägt in Kombination mit Etoposit. Hat ja auch etwas geholfen. Nur war mein Süßer immer zu stur was nebenher zu machen. OK.Studium, Dialyse, Chemo und Hyperthermie waren aj auch der Hammer.

Viele liebe Grüße
Kathrin
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25.09.1976-12.06.2007
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.
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