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Alt 13.06.2011, 13:13
Flowerly409 Flowerly409 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs - und nun?!

Hallo Dieter!

Danke für die schnelle Antwort und sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe... in den letzten zwei Wochen ging hier alles drunter und drüber...

Am Tag der eindeutigen Diagnose ging es meinem Papa schon ziemlich schlecht, er hat kaum noch was mitbekommen und dann "furchtbaren" Schluckauf bekommen, der einfach nicht mehr aufgehört hat (kann sich das jemand erklären???) Auf ausdrücklichen Wunsch meiner Mum hat er dann Mittwoch noch mal Blut abgenommen bekommen - daraufhin mussten wir noch am selben Abend in die Notaufnahme, weil er viel zu wenig Blut hatte!

Dort haben sie dann noch eine Entzündung festgestellt (zu den sonstigen Beschwerden - Schluckauf, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, zeitweise war er auch relativ orientierungslos und vor allem total schwach... einiges lag wohl aber auch daran, dass er in den letzten Tagen kaum noch gegessen und getrunken hatte), jedoch mit unbekanntem Ursprung... Nachts hat er dann wohl tatsächlich zwei Bluttransfusionen bekommen, sah morgens auch schon wieder besser aus (Hautfarbe und so).

Allerdings sollte es zunächst nicht so gut weitergehen... der Arzt kam zur Visite, nahm meine Mum mit nach draussen, und meinte, wir sollen uns auf alles gefasst machen, dass es ihm so schlecht ginge, käme von der Leber, der Krebs hätte sich explosionsartig vergrößert! Deswegen hätte er auch so extremen Schluckauf, denn der Tumor würde jetzt aufs Zwerchfell und auf den Magen drücken... Trotzdem verabreichten sie ihm ab dem Donnerstag morgen Antibiotikum gegen die Entzündung...
Freitag kam dann eine andere Ärztin und sagte uns noch mal in etwa das selbe und dazu "falls er das Wochenende überleben sollte, können wir nächste Woche noch mal reden"... Ja, wie es uns da ging, muss ich wohl nicht beschreiben...

Aber, entgegen aller Vermutungen der Ärzte ging es ihm nach dem Wochenende deutlich besser! Er isst wieder mehr, kann alleine aufstehen, wurde von seinem blöden Katheder befreit und ist soweit (für seine Verhältnisse!) schon wieder relativ fit! UUUND - seit Anfang der Woche ist der Schluckauf wieder vollständig weg!! Leider waren die Entzündungswerte immernoch ziemlich hoch und er hatte immer wieder Fieber... nach dem X-ten Ultraschall haben die Ärzte dann am Donnerstag behauptet, die Infektion käme vom Tumor selbst (???!! Wie kommt denn da ne Infektion hin??)... Seitdem bekommt er dann eine neues Antibiotikum und die Entzündungswerte fallen nun wohl auch endlich...

Ich freu mich riesig, dass es ihm wieder besser geht. Bin allerdings auch ULTRA verwirrt...

---"Der Tumor hat sich "explosionsartig" vergrößert und drückt nun aufs Zwerchfell - deswegen der Schluckauf" --- das war die Erklärung der Ärzte... aha und seit Anfang der Woche schrumpft der Tumor wieder, oder was??!!

Außerdem hatten wir den Ärzten erzählt, dass es ihm ziemlich schlecht ging, nachdem er am letzten Tag seines letzten Krankenhausaufenthalts mittags Fisch bekommen hatte... meine Mutter tippte auf eine Lebensmittelvergiftung; die Ärzte haben natürlich sofort abgewunken und nichts mehr dazu gesagt...allerdings hatte ich auch nicht erwartet, dass sie, selbst WENN etwas an dem Fisch war, zugegeben hätten, dass es (auch) daran lag... interessant ist allerdings, dass er seitdem im Krankenhaus KEINEN Fisch mehr bekommt...?!

Wir wollten nun, dass er schnellstmöglich nach Mainz in die Uniklinik kann (ich trau den Ärzten da einfach nicht! viel zu viel Verwirrung und wenn die mit uns reden, hab ich immer das Gefühl, wie ein kleines Kind behandelt zu werden...ganz nach dem Motto "ach kindchen, du hast doch sowieso keine Ahnung davon!" ... -.-)
Dort kann er allerdings erst hin, wenn die Entzündungswerte besser sind, weil die Uniklinik dort die gleiche Behandlung (Antibiotika) durchführen würde, wie im jetzigen Krankenhaus... Also müssen wir wieder mal abwarten

Ich hoffe, ich konnte unsre derzeitige Lage einigermaßen verständlich beschreiben... es ist einfach so viel passiert, in den letzten 2 Wochen... so viel Auf und Ab und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung mehr, wo mir der Kopf steht und wie es hier ansonsten weiter gehen soll...
Wir haben eine eigene Firma und meine Mutter muss da eigentlich mit arbeiten - das geht aber im Moment nicht, da sie fast den ganzen Tag bei meinem Papa im Krankenhaus ist (er ist aufgrund seiner zahlreichen Vorerkrankungen psychisch ohnehin schon ziemlich labil... im Moment können wir ihn wirklich unmöglich alleine lassen...!). Wovon aber sollen sie leben? Und ich muss morgen eigentlich auch wieder arbeiten gehen... Mal sehen, wie und ob das so klappt... Meine Konzentrationsfähigkeit lässt mehr als ein bisschen zu wünschen übrig.

Wie gesagt - ich hab keine Ahnung, wie es weiter gehen soll und das macht mich WAHNSINNIG!! Seit Jahren immer wieder nur Schocknachrichten und neue Krankheiten Ich hab das Gefühl, ich kann das nicht mehr lange; meine Psyche macht das einfach nicht mehr mit...
Und das Gefühl, dass es einfach NIEMANDEN in meiner Umgebung gibt, der verstehen kann, wie es ist, seit über 10 Jahren ständig neue Horrornachrichten bzgl. der Gesundheit zu erhalten, machts auch nicht gerade besser... Und in meinem Alter (20) find ich da erst recht keinen... die gehen alle feiern und fahren in Urlaub und und und... und genau die Hälfte meines bisherigen Lebens besteht nur aus Chaos und Angst und Panik

Sorry, dass ich hier so "rumweine"... ich selbst bin ja (bisher ) eigentlich kerngesund. Aber das drumherum macht mich auch ziemlich fertig und ich weiss nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll...

Liebe Grüße
Sonja

Geändert von Flowerly409 (13.06.2011 um 13:18 Uhr)
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