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Alt 31.08.2020, 04:42
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig), Runde2 der Therapie an über 75-Jährigem

Hallo,

@ Onkogast:

Danke für Deine ausführlichen Antworten, die erhellen und auch erklären konnten, wie das Weglassen von Begleitmedikamenten (durch einen Patienten) aus der Sicht eines Arztes eingeordnet wird.
Und wohl auch nur so eingeordnet werden kann, was ich durchaus verstehe:
Ich "beneide" keinen Arzt um all die Verantwortung, die er ständig für seine Patienten übernehmen und tragen muß.

@ marcolino:

Danke für Deine Nachfrage, wie es mir geht.
Es geht mir gut - alles ist völlig normal.

Auch aus einem ganz anderen Grund danke ich Dir noch, weil ich nämlich zur Beantwortung Deiner Frage nach Werten nun mein Begleitheft zur Therapie hernahm.
Was ich sowieso hätte tun müssen, weil mich kürzlich meine Frau fragte, wann der Termin für meine 1. Nachuntersuchung (nach 3 Monaten) ist.
Ich antwortete ihr, der sei Anfang September, weil ich das so im Kopf hatte.
Weiß der Geier, warum ich das so "gespeichert" hatte.

Der Termin wäre am 21. August gewesen, und da steht auch nur drin BB, was die Abkürzung für Blutbild ist.
Daß ich den Termin versäumte ist nicht weiter dramatisch.
Muß mich halt für das Versäumnis entschuldigen und mir einen neuen geben lassen.

Was für Dein Anliegen bzgl. Werten viel interessanter sein dürfte ist hierbei die Angabe BB.

Natürlich weiß ich nicht, wie das übliche Procedere bei Dir gehandhabt wird.
Weshalb ich Dir auch nur beschreiben kann, wie das im ABC Nürnberg-Nord läuft.

Denn es ist keineswegs so, daß nur auf Grund von den wenigen "Eck-Werten", die im Begleitheft zur Therapie festgehalten werden, anfängliche bzw. weitere Veranlassungen getroffen werden.
Ganz im Gegenteil ist die Basis dafür immer das gesamte BB.
Incl. Tumormarkern bzw. was beim BB sonst noch alles "abgefragt" wird, das ich so genau gar nicht weiß.
Vielleicht kann Dir dazu der (zumindest von mir) sehr geschätzte Mitdiskutant Onkogast mehr und Genaueres sagen.

Ich kann Dir dazu nur sagen:

- die Ärzte kennen ihre Pappenheimer meistens ganz gut und wissen auch, wie sie die einzuordnen haben.

- wie die Pappenheimer jeweils daherkommen (fast auf dem Zahnfleisch oder nicht) können sie auch einordnen.

- sie fragen immer auch danach, wie es ihren Pappenheimern geht.
Primär nur deshalb, um das Gesamtbild, das sie auf Grund des BB längst vorliegen haben "stimmig abrunden" zu können.

Sekundär aber natürlich auch deshalb, weil sie sich mit uns darüber freuen, wenn eine von ihnen durchgeführte Therapie auch "anschlägt" wie gewünscht.

Was ich primär und sekundär nannte, war willkürlich:
Ich weiß wirklich nicht, was bei einem Arzt jeweils primär od. sekundär ist.
Wir alle nehmen es als selbstverständlich hin, daß Ärzte tagtäglich um unser Überleben kämpfen.

Ja, es ist ihr Job, den sie frei gewählt haben, und kaum jemand fragt danach, wie sich ein Arzt vielleicht fühlt, wenn ein Patient trotz all seiner Bemühungen abkratzt.
Wie schon gesagt, beneide ich keinen Arzt um seinen Job, den er zu leisten hat.

Kurzum, um auf die von Dir nachgefragten Werte zurück zu kommen:
Bei mir waren/sind das immer nur drei "Eckwerte".

Der Reihe nach:
1) Hb => https://flexikon.doccheck.com/de/H%C3%A4moglobin

2) Leukos => https://flexikon.doccheck.com/de/Leukozyt

3) Thrombos => https://flexikon.doccheck.com/de/ind...rch=thrombocyt

Die Werte waren (nach dem Verträglichkeitstest des Antikörpers, also am Beginn der 2. Therapie) am 26.11.2019:

1) 14,4
2) 7000
3) 275000

Bei der Nachsorgeuntersuchung am 7.1.2020 waren die Werte:

1) 15
2) 6100
3) 237000

Ganz abgesehen davon, daß diese Werte selbstverständlich nur subjektiver Art sein und außerdem in gewissen Schwankungsbreiten vorliegen können, glaube ich kaum, daß sie Dir irgendwie nützlich sein können.

Denn insgesamt können sie wohl nur im Zusammenhang mit dem jeweiligen persönlichen gesamten BB richtig interpretiert werden.

Ich bin allerdings weit entfernt davon, sowas richtig interpretieren zu können.
Maße mir auch nicht an, RICHTIGE Interpretationen von diesbzgl. Spezialisten in Frage stellen zu wollen.

Denn ich halte es für völlig sinnlos, wenn sich Laien überhaupt großartige Gedanken darüber machen, was Spezialisten tun sollten oder nicht.

Ärzte - insbesonders Onkologen - sind Spezialisten.
Unter Spezialisten sind "andere" Welten "fremde" Welten.
Bestensfalls besteht eine Gemeinsamkeit in diesen unterschiedlichen Welten im logischen Denkvermögen.
Mehr aber auch nicht.

Zitat:
Fange übernächste Woche auch mit der Obi + Benda Therapie an, daher die Frage.
Wir Laien können uns hier im Forum nur bzgl. unserer Erfahrungen "austauschen", die auch nur subjektiver Art sein können.

Macht alles nichts aus, weil bei Lymphomen sowieso alles "grenzwertig" ist:
Niemand weiß genau, wodurch die verursacht werden oder wo definitive "Überschneidungen" von ihnen liegen.
Ist alles mehr oder weniger nicht exakt greifbar/eingrenzbar.

Mach Dich bitte deshalb folglich möglichst frei davon, hier irgendwas "ergründen" zu wollen.
Denn das ist per se von vornherein (leider) zum Scheitern verurteilt.

Konzentrier Dich besser darauf, daß es mit O + B schon gut gehen wird.
Viel Dusel dabei wünsche ich Dir.

Und fühl Dich willkommen im Kreis der Lymphomiker, die mit O + B ihr Dasein fristen.
Mit Dir sind wir immerhin schon drei davon, deren Entwicklung wir vergleichen können.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung

Geändert von lotol (19.11.2020 um 01:36 Uhr)
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