Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 11.09.2016, 20:58
Adlumia Adlumia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: "In Würde gehen" ist anders...

Aus deinen Zeilen lese ich viel Wut, Wut auf die Umstände, warum musste es so kommen. Ja, diese Wut verstehe ich sehr (zumindest aus der Sicht eines Angehörigen). Es schmerzt, einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Aber meiner Erfahrung nach müssen wir, um diesen geliebten Menschen auf SEINEM Weg (denn es ist nicht unserer) bestmöglich zu begleiten (was nicht heißen soll, dass man alles gutheißen muss!) auch versuchen, seine Sicht der Dinge zu verstehen und versuchen zu akzeptieren. Das heißt in dem Falle deines Vaters, wären die Fragen:

Welche Sicht hat er auf seine Krankheit?
Er hat, nehme ich an, zu den Behandlungen zugestimmt, also es so gewollt weil es aus seiner Sicht das für ihn beste war?
Es ist schwer, denn vielleicht entspricht sein Weg nicht dem, wie du das ganze siehst. Diese Diskrepanz ist schwer auszuhalten, weil in einem das Gefühlschaos tobt aber es ist einfach die pure Verzweiflung angesichts der Tatsache, dass du diesen lieben Menschen, deinen Vater, verlieren wirst. Daher kommt vielleicht auch die Wut, weil sie im Grunde genommen nichts anderes ist, als versteckte Traurigkeit?



Nun kann man den gegangenen Weg nicht mehr ändern, die Zeit nicht mehr zurückdrehen, es bleibt nur noch die unbestimmte Zeit miteinander. Diese Zeit kann man versuchen so gut wie irgendwie möglich miteinander zu verbringen und ich hoffe, dass dein Vater medizinisch gut betreut wird, denn ein großer Punkt ist, dass die Schmerzen unter Kontrolle gebracht werden sollten, so dass sein Leid zumindest gelindert wird.
Ich wünsche euch dass ihr noch ein bisschen gemeinsame Zeit miteinander habt!
Mit Zitat antworten