Einzelnen Beitrag anzeigen
  #27  
Alt 08.04.2006, 14:38
chris139 chris139 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2006
Beiträge: 19
Beitrag AW: hallo endlich bin ich da

Hallo Birgit,

Es freut mich sehr, dass du dich von der OP so gut erholt hast. Es ist doch immer wieder ein Wunder, dass sich der Körper so schnell auf immer wieder neue Situationen einstellen kann.

Deine Gefühle bezüglich der Arbeit kann ich gut nachvollziehen. Mit der Operation bist du ja auch wirklich ein bisschen „aus der Welt“ gewesen. Außerdem muss man sich jetzt medizinisch mit einer blöden Krankheit herumschlagen und gefühlsmäßig muss man weiterhin den Krebs verdauen. Ich habe damals ohne Reha relativ schnell wieder angefangen zu arbeiten, merke aber auch heute noch das mir irgendwie ein bisschen „Herzblut“ verloren gegangen ist. Auch ich frage mich immer mal wieder ob die Arbeit noch das Richtige für mich ist bzw. wie könnte ich mir das Leben angenehmer gestalten.

Unsere Kinder haben wir auf MEN1 noch nicht untersuchen lassen. Anfangs hatte ich dolle Probleme damit, dass ich diese Krankheit meinen Kindern, die ansonsten kerngesund sind, vererbt haben könnte. Mittlerweile gehe ich pfleglicher mit mir um und meine Frau und ich haben beschlossen die Kinder nicht extra zu einem Bluttest zu schicken, sondern damit zu warten bis Ihnen sowieso einmal Blut abgenommen wird. Ob wir es jetzt wissen oder später hat ja noch keine Auswirkungen. Nach allem was ich bisher gelesen habe, sollte man die Pubertät erst abwarten bevor größere Untersuchungen gemacht werden. Da haben wir noch ein paar Jahre Zeit. Aber spätestens mit 15 werden wir den Gentest machen lassen. Dann werden wir sehen, ob weitere Schritte notwendig sind d.h. ob das MEN1 Gen mutiert ist. Bis dahin gehe ich davon aus, dass sie gesund sind.

Für mich stehen im Mai wieder Untersuchungen an. Die Blutuntersuchungen kann ich über meinen Hausarzt machen und für CT und MRT steht eine leistungsfähige private Röntgenpraxis zur Verfügung. Dort bekomme ich noch am gleichen Tag den Befund. Ich gehe davon aus, dass es keine Veränderungen gibt. Ob etwas wächst kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wenn, wäre es zur Zeit nicht sichtbar und auch nicht an den Blutwerten erkennbar. Da mit dem MEN1 jedoch eine genetische Grunderkrankung besteht, die den betreffenden endokrinen Zellen immer wieder den Impuls gibt, sich nicht ganz richtig zu verhalten, ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass irgendwo auch etwas wächst, aber nach bisheriger Erfahrung wohl sehr langsam..

Ob du deine Untersuchungen vierteljährlich oder halbjährlich machst, würde ich von deinem Gefühl abhängig machen, was sich richtig anfühlt. Die Werte können nach der Operation mehr oder minder stark schwanken bis sich alles normalisiert hat. Je mehr Ergebnisse, d.h. Untersuchungen man gemacht hat desto sicherer lässt sich damit eine Tendenz ablesen. Auch dies ist natürlich nur eine relative Sicherheit. Vielleicht ist es für dich besser erst einmal zur "Normalität“ zurückzukehren und nicht dauernd an die nächste Untersuchung zu denken. Jeder hat da seinen eigenen Weg.

Hast du durch die Veränderungen an der Nebenschilddrüse keine Symptome? Ich habe damals immer Nierensteinen bekommen, die zum Teil durch Operation beseitigt werden mussten und auch äußerst schmerzhafte Koliken hervorgerufen hatten. Die damals erhöhten Calciumspiegel im Blut haben bewirkt, dass die Steine als Calciumoxalat in der Niere ausgefällt wurden und haben mir damals in vierteljährlichen Abständen anständige Probleme bereitet. Ich wünsche dir, dass du unbehelligt bleibst.

Für die nächste Woche wünsche ich dir einen guten Arbeitsbeginn und scheue dich nicht das Ganze ruhig angehen zu lassen. Kannst du nicht halbtags wieder anfangen?

Und wie sagte ein schlauer Chinese mal so schön: Beginne den Tag mit einem Lächeln!

Viele Grüße
Chris
Mit Zitat antworten