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Alt 12.12.2021, 01:25
plaspoo plaspoo ist offline
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Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo, ich denke euch für die Anteilnahme.

Die Kinder kommen ganz gut zurecht, denke ich. Wir haben unseren regulären Alltag. Der Große verarbeitet viel in der Schule beim Schreiben und Zeichnen, hat mir einer seiner Lehrer erzählt. Er hat eine regelmäßige Trauerbegleiterin. Meine Mittlere spricht einfach ausm Herzen, wenn es sie belastet und erzählt im Kindergarten ganz viel und sehr genau, aber mit einer Freude und Glücklichkeit, die die Erzieher schlucken lassen. Für sie ist es einfach jetzt so wie es ist. Und der Kleine ist, denke ich, einfach noch zu jung.

Ich selbst... keine Ahnung... ich weiß nicht, wo ich stehe.... Ich bin seit kurz nach seinem Tod eigentlich dauerkrank... Ich war um die Beerdigung erkältet, das lief dann in eine Kehlkopfentzündung, dann war ich rechtzeitig zu meinem Urlaub wieder gesund, war nach dem Urlaub einen Tag arbeiten (was mir unglaublich viel Freude und Spaß gemacht hat), und dann direkt wieder krank. Jetzt kämpfe ich seit ca 1 Woche mit einer Bronchitis, hatte seit Jahren sogar mal wieder Fieber und bekomme das nicht in den Griff.
Mein Hausarzt meint, das ist kein Wunder, mit allem was ich durchmache die letzte Zeit, ich kenne das so aber nicht von mir. Bis vor 2 Jahren war meine Gesundheit wirklich top, vielleicht 1 oder 2 Erkältungen im Jahr, aber seitdem bin ich gefühlt ständig erkältet...
Ich hab das Gefühl, dass die Zeit rast und ich zeitgleich aber zu nichts komme, ich bin vergesslich und reizbar, ich bin sehr dünnhäutig und würde mich am liebsten irgendwo verkriechen und alle anderen machen lassen.
Ich hasse es, dass mir alle sagen, wie stark und toll ich bin, so fühl ich mich nicht. Und ich finde es sehr befremdlich, dass mich Menschen, die ich gar nicht kenne, wie eine gute Freundin behandeln wollen, mit mir Kaffee trinken, etc., nur weil sie meinen Mann kannten. Diese Aufmerksamkeit, die ich bekomme, macht mich ganz verrückt und ich fühle mich so, als müsste ich jemand sein, der ich nicht bin, nur um sein Andenken nicht zu beschmutzen.
Ich finde es furchtbar, dass mir alle möglichen Leute, ob sie mich kennen, oder nicht, Hilfe anbieten, und ich aber gar nicht weiß, wobei sie mir helfen sollen, das weiß ich nichtmal bei meinen Eltern...

Auf der einen Seite möchte ich wieder fit sein, um arbeiten zu gehen, um andere Leute zu sehen, die mich besser kennen, auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob mir dann die Zeit, die ich für mich alleine hätte, ausreicht, um meinen Kindern weiterhin eine gute Mama zu sein, das läuft momentan in meinen Augen nämlich ein bisschen aus dem Ruder und ich habe Angst, meine Kinder zu überfordern/verletzen, wenn ich meine eigenen Gefühle nicht runterschlucke um für sie da zu sein.
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