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Alt 09.11.2005, 21:09
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Alltags bewältigung

Liebe Ylva,
die Antwort auf diesen Fragen suche ich auch verzweifelt, seit ich erfahren habe, daß meine Mama wieder Krebs hat. Ich fühle mich so unverstanden und einsam, daß mich meine Traurigkeit so sehr beeinflußt, daß ich meinen Alltag einfach nicht mehr bewältigen kann. Meine Gedanken sind immer bei meiner Mama und ich heule ständig los, egal, wo ich gerade bin. Momentan igle ich mich komplett zu Hause ein. Ich weiß, daß das sicher die falsche Lösung ist, aber ich kann zur Zeit nicht anders. Ich kann es nicht ertragen, die Menschen in meiner Umgebung glücklich zu sehen und mich mit ihnen über banale Dinge zu unterhalten. Auch habe ich keine Lust, zu telefonieren, weil ich nichts erlebe und nichts zu erzählen habe, außer eben DEM einen Thema, was langsam keiner mehr hören will und kann. Oft habe ich das Gefühl, daß es meinen Freunden auch lieber ist, ich spreche das Thema nicht mehr an, damit ich sie nicht aus ihrer heilen Welt reißen und sie mit Dingen konfrontieren kann, über die sie lieber nicht nachdenken möchten. Um mein Studium kümmere ich mich auch momentan nicht. Ich habe ein Amerika-Semester geplant, was ich wohl nicht mache. Eigenltich kann ich es mir nicht erlauben, aber es ist mir irgenwie alles egal. Es gibt Momente, in denen ich ersthaft glaube, verrückt zu werden und den Bezug zur Realität vollkommen zu verlieren. Momente, in denen ich nicht mal mehr weinen kann und alles anfängt, zu verschwimmen. Aber es kann so nicht weitergehen. Ich habe mir jetzt vorgenommen, in meiner Stadt nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige zu suchen. Vielleicht findet man dort eher Unterstützung bei Gleichaltrigen, denen es ähnlich geht. Ich denke zwar auch, daß vieles einfach festgelegt ist, ob man besser oder schlechter mit solch einer Situation umgehen kann, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Jetzt habe ich Dir leider auch keine Lösung nennen können, denn mein Leben ist auch weit von dem entfernt, was ich mir vorgestellt habe, aber vielleicht hilft es ja schon, wenn wir uns ein bißchen austauschen und merken, daß wir nicht ganz allein auf der Welt sind mit diesen Problemen.

Liebe Grüße von Laura.
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