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Alt 17.03.2004, 11:52
Gast
 
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Standard Nierenkrebsmetastasen

Liebe Claudia,

wenn Dein Vater in Mitbehandlung bei Prof. Atzpodien ist, seid Ihr wirklich an bester Quelle!

Allgemein möchte ich vorweg nehmen: Vor Beginn der Immun-Chemo bitte ausreichend Erholungszeit für Deinen Vater einplanen. Es sollte sich nach der OP wieder sehr gut und fit fühlen! Er braucht nämlich mit Sicherheit viel Kraft für die Immun-Chemo.

Bzgl. der Nebenwirkungen und möglichen Gegenmassnahmen unter der Immun- Chemo habe ich unter "Nierenkrebs und Lungenmetastasen" auf Seite 4 einen Link ins Netz gesetzt, den ich für sehr hilfreich halte. Ich habe dort im weiteren Verlauf auch ein wenig über UNSERE Erfahrungen mit der Immun-Chemo berichtet. Mehr findest Du bestimmt unter "Niere raus - Tumor raus - was nun". Auch dort habe ich einiges zur Immun-Chemo geschrieben. Vielleicht liest Du da mal ein wenig. Und wenn Du dann noch im Vorfeld spezielle Fragen hast, versuche ich gerne, Dir diese zu beantworten. Es ist aber sehr gut, daß Ihr Euch im Vorfeld der Therapie kundig machen wollt. Das wird im weiteren Verlauf sicher helfen!

Bezüglich der Einstellung auf Interferon und auch auf Interleukin würde ich es immer vorziehen, wenn diese in der Klinik stattfindet. Schlicht weg, um zu sehen, wie Dein Vater darauf reagiert. Das wird sicher für ein paar Tage möglich sein und ist auch gut und richtig. Ich mache bei meinem Mann Jürgen zwar fast alles selbst, aber das ist sicher kein Vergleich: ich bin Krankenschwester mit jahrelanger Intensiverfahrung und weiß meistens, was zu tun ist. Aber als Laie wäre ich da ein wenig vorsichtiger. Ihr fühlt Euch bestimmt sicherer, wenn er in den ersten Tagen unter Aufsicht des Klinikpersonals ist. Das wäre zu Anfang der Therapie sinnvoll, ebenfalls unter der Hochdosisphase mit Interleukin und auch bei der Einstellung auf Interferon. Später werdet Ihr bestimmt recht gut selbst damit zurecht kommen. Und trotzdem sollte gewährleistet sein, daß ein guter Hausarzt in der Nähe ist, der über die Therapie gut informiert ist oder wurde und ggf. zur Stelle ist, wenn es erforderlich sein sollte!

Eine sinnvolle Zusatztherapie kann eine gezielte Vitaminbehandlung ( Vorsicht vor Überdosierung!!! )und zusätzlich z. B. Selen und Zink, sowie eine gesunde Ernährung sein. Aber bitte auf KEINEN Fall Homöopathie auf "eigene Faust": hier ist IMMER Absprache mit den Immunologen bzw. behandelnden Ärzten von Nöten, auch wenn ein Heilpraktiker verordnet!!! Häufig sind Medikamente nicht mit der Immun-Chemo zu verbinden - so z. B. die Mistel, die bei vielen Chemotherapien unterstützend verabreicht wird, unter der Immun-Chemo jedoch absolut KONTRAINDIZIERT ist. Und die meisten Homöopathen kennen sich leider zu wenig mit der Immun-Chemo aus.

"Roferon" ist der Handelsname für Interferon, "Proleukin" für Interleukin.

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen. Ich wünsche Euch alles Gute.

Liebe Grüße,
Ulrike
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