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Alt 11.02.2003, 12:13
Gast
 
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Standard Wünsche für Michi

Hallo Anja, hallo euch allen,
mich hat letzte Woche eine Grippe etwas lahm gelegt, von der ich mich aber mittlerweile erholt habe (dank ewig vieler Medikamenten, inhalieren und viel Ruhe). Meine Familie war auch so nach und nach krank, was für mich dann natürlich , so komisch sich das jetzt liest, eine willkommene Abwechslung war, da ich da nicht so viel Zeit hatte, über meine Situation nachzudenken. Nun, mittlerweile haben sich meine Kinder wieder erholt, mein Mann kämpft noch etwas mit seiner Nasennebenhöhlenvereiterung und ich habe nur noch etwas Schnupfen.
Naja, was das seelische angeht, so ist das Loch noch immer sehr tief, und es fällt mir nach wie vor sehr schwer mich daraus hochzuziehen. Ich versuche mich mit schreiben, meiner Familie und Freunden und auch mit dem Chat abzulenken, was auch hin und wieder gelingt...aber eben nicht immer. Ich merke zur Zeit immer mehr, das mir das Schreiben gut tut...aber oft wollen meine Finger nicht so, wie ich es will...ich kann nicht immer schreiben...es muss laufen, sonst hat es gar keinen Sinn. Auch Gespräche mit Freunden und/oder meiner Familie tun mir gut. Wobei es schon so ist, dass ich mit meinem Mann nicht über alles reden kann, da es zu schmerzhaft für ihn und auch für mich ist...aber wir werden es wohl irgendwann noch hinbekommen. Letzte Woche waren mein Mann und ich in einem Hospitz...war für mich (ich weiss nicht, ob es das richtige Wort ist) interessanter, wie für meinen Mann. Er hat sich alles angeschaut, geschwiegen und erst vorgestern morgen voller Wut gesagt, dass er das Wort Hospitz nie wieder hören will. Es hat ihn sehr verletzt...das weiss ich jetzt und ich versuche es auch zu verstehen, wobei ich momentan noch nicht ganz soweit bin es wirklich zu tun. Er will nicht, dass ich dort hingehe...ich soll bei ihm bleiben...er hat gesagt, dass er ewig auf so eine Frau wie mich gewartet hat, und dass er mich niemals dort hingehen lässt. Mein Gedanke warum ich in ein Hospitz gehen möchte, hat einfach mit meinen Kindern zu tun. ich möchte nicht, das sie mich leiden und später mal vor mich hinsiechen sehen. Er sieht das ganz anders. Wir haben uns aber diesbezüglich noch nicht auseinander gesetzt. Nun ja, aus einem Gespräch mit einer guten Freundin habe ich aber erfahren, dass es ja auch noch andere Möglichkeiten gibt...zum Beispiel familiäre Betreuung zuhause. Ich muss mit ihm reden...wenn er wenigstens ein bisschen dazu bereit ist, das zuzulassen.
Ich habe diese Woche einen Termin mit einer Psychologin mit meiner Tochter ausgemacht...mal sehen ob das was bringt. Es ist nicht so, dass sie einen "Knacks" hat, aber ich möchte doch schon präventiv dafür sorgen, dass es etwas leichter für sie wird. Und ich denke, dass eine Unbeteiligte dafür geschulte Person vielleicht einen besseren Zugang zu ihr findet. Bleibt natürlich alles abzuwarten.
So, das war eigentlich das was ich schreiben wollte, viel zeit habe ich jetzt eh nicht mehr, da ich noch verschiedene tremine habe.
Ich wünsche euch allen alles Liebe und viel Mut und Kraft alles weiterhin zu überstehen, Michi