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Alt 11.12.2003, 17:58
Gast
 
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Standard Angst aber auch Hoffnung

Liebe Uli,

das ist leider wirklich eine sehr verfahrene Situation. Das größte Problem ist m. E., daß der Tumor keiner speziellen Krebsart zugewiesen werden kann. Ein Nierenzellkarzinom ist selten so aggressiv und schnellwüchsig. Und die bekannte ImmunChemo ( Interferon - Interleukin und 5 FU ) zielt in erster Linie auf die Therapie eines Nierenzellkarzinoms. Mir ist aber auch nicht unbedingt bekannt, daß ein Gebärmutterkrebs in die Niere metastasiert. Da bin ich aber nicht 100%ig sicher.
Vor allem irritiert mich das schnelle Wachstum.

Nachdem Chemo und Bestrahlung keinen Rückgang ergeben haben und eine OP aufgrund des Hineinwachsens des Tumor in die anderen Organe ( für mich jetzt nachvollziehbar ) nicht möglich ist, würde ich aber auch auf jeden Fall die Immun-Chemo versuchen, zumal ja auch neben den Interleukinen das Chemotherapeutikum 5 FU verabreicht wird! Unter dieser Therapie ist es aber wirklich wichtig, daß Deine Mutter pro Tag mindestens 2-3 Liter trinkt ( bei hohen Fieberschüben ggf. sogar mehr ). Gegen die Übelkeit kann sie mehrfach am Tag Paspertin Tropfen nehmen. Wenn die nicht ausreichen, könnte man das Medikament "Zofran lingual" ausprobieren. Es ist ein spezielles Medikament, das gegen die Übelkeit bei Chemotherapie wirkt ( und Deine Mutter erhält doch auch 5 FU als Infusion, oder? ). Es ist zumindest einen Versuch wert. Evtl. müßtest Du Euren Arzt danach fragen: es ist nämlich ein sehr teures Medikament und wird von daher von den Ärzten häufig nicht sehr gerne verschrieben!
Ist Deine Mutter unter der Therapie allein zu Hause? Ihr macht das eigentlich schon ganz richtig: wenn sie nicht genug Flüssigkeit zu sich nimmt, bringt sie bitte in die Klinik, um sie dort infundieren zu lassen. Evtl. solltet Ihr auch mit den Ärzten versuchen zu reden und sie unter der Therapie voll-stationär aufnehmen zu lassen. Bei unzureichender Versorgungsmöglichkeit ist das bei den vielen Nebenwirkungen, die die Therapie mit sich bringen kann, mit Sicherheit möglich. Auf jeden Fall sollte sie, wenn die Versorgung ( die recht aufwendig sein kann ) unter der Hochdosisphase Interleukin zu Hause nicht 100%ig gewährleistet ist, während dieser Zeit auf jeden Fall in der Klinik unter Beobachtung sein!
Ich hoffe sehr für Euch, daß unter dieser Therapie sich ein Erfolg einstellt. Und ich wünsche Euch von ganzem Herzen, daß Ihr diese schwierige Situation gemeinsam meistern könnt.

Wir denken an Euch und wünschen Euch das Beste.

Liebe Grüße,
Ulrike
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