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Alt 19.08.2008, 00:31
Esmiralda Esmiralda ist offline
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Frage Werde ich noch gebraucht?-oder?-

Ich brauche dringend einen Rat, möchte aber zuvor meine Geschichte erzählen:
Seit Juni 2008 bin ich im Krenskompass-Forum, weil ich u.a. versuchte, Kontakt zu Gleichbetroffenen zu knüpfen, Hilfe gegen meine periodisch auftretenden Depressionen zu erhalten und evtl. eigene Erfahrungen bei der Bewältigung dieser Krankheit weiterzugeben.
Ich bin 74 Jahre alt, nach 29 jähriger traumhaft schöner Ehe vor 19 Jahren verwitwet und lebe seither allein.

Zu meinen Krankheiten im Kurzstil ist zu sagen:
Mit 16 Jahren wegen unnatürlich starken Blutungen ins KH, festgestellt wurde am Gebärmuttermund eine typische Krebszeichnung zwischen 13 und 15 Uhr (so sagte man es mir).
Da ich Kinder haben wollte und auch heiraten, ließ ich auf meine Verantwortung (die ich ausdrücklich erklären und unterschreiben mußte) nur diesen befallenen Teil entfernen.
Von 1949 bis 1955 hatte ich Lungentuberkulose, seither steht aber das Bild.
1963 im März ließ ich im Städt.Klinikum Bln.-Buch eine Kinderwunsch-OP machen (OA Dr, bergmann u. Dr. Wellershaus), anschließend Moorkur-- alles vergebens.
Eine Konsultation bei einem Gyn. in Bulgarien erbrachte, das ich kein Gelbkörperhormon im Blut habe. enn das fehlt-kein Eisprung, keine Empfängnis,keine Kinder.





Nach jahrelanger falscher Behandlung wurde im Jan, 1974 die Gallenblase-sie war randvoller Steine, durch rof. Schmauß im KH Friedrichshain entfernt mit der rophezeihung, ich würde ewig einen Schaden am Magen und an der Pankreas zurückbehalten.
In der Folgezeit lebte ich wegen starker Magen- und Pankreasschmerzen nur noch mit starken Schmerzmitteln, behandelt wurde ich ständig nur wegen zuviel Magensäure.
Festgestellt wurden allerdings auch chron. Geschwüre am Zwölffingerdarm.
Im August 1974 wurden durch Ultraschall mehrere Tumore an den Eierstöcken entdeckt, die Folge war sofortige Hysterektomie, wiederim Klinikum Bch durch OA dr. Bergmann.
1999 wurde die Schilddrse wegen berfunktion untersucht, die Feststellung war:total mit Tumoren durchsetzt. Die sofortige OP erfolgte im Königin Elisabeth-KH in Berlin. Keine Nachbehandlung erfolgte.
Als meine Magenbeschwerden nicht mehr zu ertragen waren, brachten mich meine Geschwister zu einem anderen Arzt, der ließ den Magen spiegeln. Ergebnis. Magenkarzinom, Klassifizierung T3.
(das machten meine Schwestern, weil mein Mann 1989 plötzlich verstorben und ich allein war).
<eine innerhalb von 5 Tagen angesetzte OP erfolgte im Oskar-Ziethen-KH durch Prof. Gellert. Anschließend 36 Chemos mit Cisplatin und 1 Jahr - erst mal - künstliche Ernährung durch Dauerport.
Die Chemo war im Juli 2005 zu Ende (die OP war im Okt.2004), die Nebe- und Nachwirkungen wurden vom beh. Onkologen nicht beachtet, was bei mir zu zwei Suizid-Versuchen führte, da ich mich als Simulant abgestempelt fühlte. Aber meine Verwandten fingen mich auf, sie verstanden mich und halfen mir ins Leben zurück. Hier muß ich einflecten, unsere Mutter starb 1959 mit 51 Jahren an Brustkrebs, meine eine Schwester verlos ihren Mann mit 50 Jahren wegen Darmkrebs, die andere ihren Mann mit 61 Jahren wegen Rachenkrebs, die Schwiegermutter hatte Brustkrebs, der Opa Darmkrebs.

3 Monate erholte ich mich von den Folgen der Chemotheraphie, Ende Okt. 2005 ertastete ich zwei Knoten in der li. Brust.Die Zellgewebsprobe ergab: bösartig-alsi OP im elios-Klinikum Bln.-Buch durch Prof. Murau bei gleichzeitiger Lympfadenektomie lins bis in die Achsel. Die bisherige Nachsorge besteht in der Einnahme von Tomaxifen, Chemo oder Strahlen wurden wegen meines starken Untergewichts ( ich wog 42 kg) abgelehnt.
Durch diese OP ist eine Sehnenverkürzung im li. Arm eingetreten, wodurch ich nur einseitig arbeiten kann, rückwärts und hoch bekomme ich den Arm nicht.
Von der KK habe ich alle notwendigen Hilfsmittel erhalten - Badewannenlift, elektr. Bettenlattenrost, weil ich nur in halbsitzender Stellung schlafen kann und darf, da sonst die Darmsäure denletzten verbliebenen Rest der Speiseröhre (sie wurde bis auf einen Rest von 15cm ebenfalls entfernt) verätzen würde. Essen kann und muß ich alle zwei tunden kleine Mengen, dazwischen darf ich trinken,

Nun zu meinem Problem:
Ich muß ehrlich sagen, den Umständen entsprechend geht es mir wirklich gut, ich habe mein Leben eingeregelt, lebe nach meinen Bedürfnissen und Interessen und suche nur nach Kommunikationskontakten, da ich mich außer Haus nur mit dem Rollator bewegen kann. Ich habe eine ständige sehr gute Pflegerin, bin aber viel allein.
Da ich mich geistig sehr fit fühle, mich immer mit allen möglichen Temen beschäftigt habe und meine Interessen vielschichtig sind, kaufte ich mir auf Anraten meiner Verwandten diesen LapTop. it zagen und zittern begann ich anhand von Büchern damit zu arbeiten, fand ds Krebsforum und war glücklich, ähnlich Betroffene zu finden die mir in der Folgezeit halfen, Mut machten und mehr Selbstbewußtsein vermittelten. Ich denke da nur an die Mods. gitti2002 und die beiden Dirk die mir unermüdlich halfen und all die Anderen im Forum, die mit mir scherzten und lachten.

In letzter Zeit bemerkte ich ein Ansteigen der Schwererkrankten und frischbetroffenen Angehörigen, ich kann mich in die Gespräche nicht mehr einklinken-- mir gehts ja gut --und meine Erfahrungenbei der Bewältigung dieser Krankheit-- wer braucht sie denn?-- es macht doch jeder das gleiche durch. Warum soll man sich da mit mir noch unterhalten?
Und daher meine Frage... habe ich noch ein Recht, in diesem speziellen Forum zu sein? Werde ich überhaupt noch dort gebraucht? oder bin ich nur noch ein Geduldeter?
Ich will nicht lästig werden, kann auch nicht einschätzen, jemals meine Zweifel beantwortet zu bekommen, hatte aber das Bedürfnis, mir mal alls von der Seele zu schreibe, auch-um von den Depressionen loszukommen.
Hoffentlich habe ich das zumutbare Maß nicht überschritten, wenn ja, dann sperrt diesen Artikel.
Esmiralda
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