Einzelnen Beitrag anzeigen
  #155  
Alt 13.02.2008, 01:09
Benutzerbild von Demako
Demako Demako ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.01.2008
Ort: NRW Niederrhein
Beiträge: 20
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ein rote Holzpferd

Wer nicht an Schicksal glaubt, dem möchte ich eine wahre Geschichte erzählen, von einem Menschen den ich sehr liebe.

Es geschah vor fast 20 Jahren. Ich befuhr Täglich mit meinem Auto die Strecke zu meiner Gaststätte. Immer wieder fiel mir unterwegs bei einem Bauernhof ein rotes Holzpferd auf, das in einem Fenster in der Dachetage eines Bauernhofes stand. Es ist ein einfach geschnitztes Holzpferd, rot angemalt mit Punkten. Ich fragte mich bei jeder vorbeifahrt, wer da wohl wohnen mag. Ja, ich wollte sogar einige male anhalten und dort klingeln und fragen, wer wohl dort wohnt. Hatte aber nie den Mut dazu .Da ich Abends in meiner Gaststätte arbeiten musste, war ich auch immer in Eile. Eines Tages kamen drei junge hübsch Frauen in mein Lokal. Eine der jungen Dame gefiel mir auf den ersten Blick. Wir kamen ins Gespräch, sie erzählte mir, dies und jenes und auf die Frage, wo sie denn wohnen würde, gab sie an, sie wohne auf einem Bauernhof. Auf die Frage von mir, ob in ihrem Fenster ein rotes Holzpferd steht, schaute sie mich verwundert an und bejate dies. Wir konnte es nicht Glauben. Dann erzählte ich ihr von meinen Gedanken die ich bei jeder Vorbeifahrt an ihrer Wohnung hatte. Dies war der Beginn einer wundervollen Liebe, die auch ihre Früchte trug. Wir schenkten uns einen wunderbaren Sohn und eine eben so wunderbare Tochter. Da wir beide schon einmal verheiratet waren, hatte jeder von uns Kinder, als ich Sie kennen lernte war ihr Sohn 5 Jahre alt. Ich schloss auch ihn sofort in mein Hertz, so wie sie es mit meinen Kindern tat. Wir waren nun eine neudeutsch Patchwork Familie. Die Jahre gingen ins Land, es war nicht immer einfach, aber wir liebten uns bis heute. Ich verdanke meiner Frau sehr viel, aber am meisten, das Sie mir gezeigt hat, was Liebe ist. Sie Stand wie eine Mauer vor ihren Kindern. Die Familie war ihr das wichtigste auf der Welt. Trotz ihrer schweren Erkrankung 2002 verlor Sie nie den Mut und die Lebensfreude. Leider hat Sie unsern Kampf gegen den Krebs doch noch aufgeben müssen. Ich versichere euch, das ich nie einen Menschen gesehen habe der so stark gekämpft hat und dennoch so empfindlich war wie Sie. Ich weis, das wir Sie so bis an unser Ende in unserem Hertzen tragen werden.

Wir vermissen dich, unsere geliebte Inge sehr .


Diese Zeilen begann ich der Nacht vor ihren Tot zu schreiben um mir noch einmal Mut zu machen, ich lag neben ihr und hörte ihren röchelnden Atem. Ich hatte Angst und wollte etwas auf dieser Welt festhalten, was ich leider schon verloren hatte, meine einzige Liebe.

*22.03.1961 +28.01.2008

Geändert von Demako (13.03.2008 um 08:53 Uhr)
Mit Zitat antworten