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Alt 13.06.2008, 18:37
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Genuntersuchung

Hallo Katrin,

solch eine Untersuchung ist immer ein schwieriger Schritt. Zum einen möchte man wissen, ob eine Vorbelastung vorhanden ist, dann könnte man handeln. Auf der anderen Seite weiß man nicht, wie gehe ich eventuell mit einem Ergebnis welches auf Vorbelastung hindeutet um. Man muß sich ganz sicher sein, dass ein evtl. negatives Ergebnis niemals die Lebensfreude nehmen darf und die Angst was vielleicht kommen könnte einem nicht auffrißt. Das ist wie eine sehr steinige und harte Bergwanderung.

Ich habe eine genetische Untersuchung hinter mir, nachdem der größte Anteil meiner Verwandten jung an Krebs erkrankte, und das größte Risiko war, dass beide Eltern Krebs in jungen Jahren (unter 50 Jahre alt) bekamen. Damals bot Heidelberg diese genetischen Untersuchungen an, und ich nahm sie trotz einer Ersterkrankung auf mich.
Zuerst gab es nach dem ganzen Papierkram zwei sehr ausführliche Gespräche mit dem Psychologen. Als der Psychologe mich als seelisch stabil einstufte gingen die Untersuchungen los. Für mich bei diesem Schritt das allerallerwichtigste, denn er sowie auch ich mußten sicher sein, dass ich das Ergebnis auch tragen kann.
Da die Forschung damals noch nicht so weit fortgeschritten wie heute war, dauerte das ganze Prozedere doch recht lange, durch die multiplen Krebserkrankungen in der Familie.

Ich, für mich empfand, und empfinde es immer noch, unheimlich wichtig zu wissen, dass ich einen genetischen Defekt habe. Warum? Seither wurde/werde ich sehr engmaschig in der Vorsorge, wie auch in der Nachsorge, eingebunden. Weiß, dass ich dank des Wissens heute noch hier sitze und dir antworten kann, und viele Tumore bei mir dadurch sehr früh entdeckt und behandelt wurden.
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Jutta
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