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Alt 03.06.2017, 03:13
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Der Tod meiner Mama war so schnell, ich kann es nicht verstehen

Liebe julige,

mein Beileid zum schmerzlichen Verlust Deiner Mutter.

Glücklicherweise sind wir Menschen so "gestrickt", daß unsere Trauer degressiv ist, während unsere Lebensfreude - selbst, wenn wir in Trauer noch so sehr "auf dem Hund sind" - progressiv ist.

Du hast Dir hier einen schönen Namen (julige) "zugelegt".
Der symbolisch eng verknüpft mit der Sonne ist.
http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/j/julfest/home.html

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, daß auch wieder "sonnige" Zeiten kommen werden.


Zitat:
Dazu kommt, dass ich selbst auch irgendwann betroffen sein werde. In der Familie meiner Mama sind fast alle Frauen an irgendeiner Krebsform gestorben. Das macht mir zusätzlich Sorge. Nur habe ich das Gefühl, dass mich keiner versteht, der nicht in derselben Lage ist.
Versuch bitte, Dich von derlei Sorgen freizumachen!
In unserer Familie trat Krebs, sowohl bei meiner Frau als auch bei mir, weder mütterlicher- noch väterlicherseits auf.
Auch bei weiteren Vorfahren - so weit uns das bekannt ist - nicht.

In der (vorherigen) Familie meiner Frau trat Krebs gleich bei zwei Töchtern (incl. meiner Frau) auf!
Völlig unerklärlich.
Naja - und mich hat auch einer "erwischt".
Ebenfalls unerklärlich.

Damit will ich sagen:
Im Zitat sagst Du das so, als sei es fast sicher, daß auch Dich ein Krebs "erwischt".
Denke jedoch, daß es sich keineswegs so verhält.

Weil bekannt ist, daß:
1) nach den allgemeinen Vererbungslehren Merkmale nicht in der nächsten Generation auftreten, sondern erst in der übernächsten,
sowie
2) nach h.M. Krebs eher eine rein zufällige Erscheinung ist.

Zu 1):
Meine Frau und ihre Schwester hatten unterschiedliche Krebsarten.
Womit jede "Vererbungs-Ursache" aus meiner/unserer (familiären) Sicht "flachfällt".
Denn, selbst wenn vorher ein (uns unbekannter) Krebs aufgetreten wäre, ist es wenig bis gar nicht plausibel, daß nun auf einmal unterschiedliche Krebsarten auftauchen.

Was mich anbelangt, hängt bzgl. Lymphdrüsenkrebs sowieso alles "im Nebel".
Kein Mensch weiß, woher der kommt.
Kann jemand halt "erwischen" oder auch nicht.

Zu 2):
Ich bin ein "alter Dackel", der seit jeher wußte, daß sein Immunsystem i.O. ist.
Kümmerte mich auch nie weiter sonderlich darum, bis völlig abartige körperliche Erscheinungen auftraten, die mich "alarmierten".
Glücklicherweise rechtzeitig genug, um den noch nicht "übergriffigen" Lymphdrüsenkrebs plattmachen zu können.
Mein Immunsystem war (von mir unbemerkt) "zusammengebrochen", und es konnte sich aus eigener Kraft des Krebses nicht mehr "erwehren".
Dank einer Therapie (Standard-Chemo + AK) konnte es "restauriert" werden:
Funktioniert wieder einwandfrei.

Du kannst Dich ja mal - bitte aber unaufgeregt - kundig machen, welche Wahrscheinlichkeits-Verknüpfungen es gibt, daß bei Dir Krebs überhaupt auftreten könnte.
Sieh das alles aber bitte immer so, daß dabei könnte im Vordergrund steht.

Aus meiner Sicht tritt Krebs rein zufällig auf.
Weil die dominante Voraussetzung für ihn Kopierfehler bei der Zellen-Duplizierung sind.

Weder irgendein Mensch kann definitiv sagen, wann solche Fehler in der Häufigkeit (ca. 10 Kopierfehler, bis überhaupt ein Krebs entstehen kann) auftreten, noch kann irgendjemand sagen, wann ein Immunsystem bei der körpereigenen Krebsbekämpfung regelrecht zusammenbricht.
Und deshalb Maßnahmen zu ergreifen sind.

Es wäre ja schön, wenn wir uns "krebsvorbeugend" verhalten könnten.
Was m.E. aber reine Illusion ist, der wir uns tunlichst nicht "hingeben" sollten.
Wenngleich derlei Unsinn rauf und runter propagiert wird.
Aber nur deshalb, weil sich damit viel Geld "verdienen" läßt.
Wie mit so manchem anderlei Unsinn, der auch propagiert wird.

Die Realität bei Krebs sieht aber ganz anders aus:
I.d.R. können wirklich nur Symptome https://de.wikipedia.org/wiki/Symptom bekämpft werden.

Wie sollte man jemals auch (vorbeugend) Ursachen bekämpfen können, wenn man sie gar nicht kennt??
Weitestgehend generell nicht kennt und im Einzelfall sowieso nicht.
Ist m.E. völlig absurd.


Kurzum:
Versuch bitte, (unaufgeregt) innerhalb Deiner Familie im Zweifelsfall etwas kontrollieren zu lassen.
Besser einmal zu viel als einmal zu wenig.
Ansonsten besteht keinerlei Veranlassung, in ständiger "Krebsfurcht" dahinzuleben.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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