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Alt 06.06.2007, 19:00
smic smic ist offline
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Ausrufezeichen Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hallo allerseits,
ich habe, nachdem mein Vater(54) vor zwei Wochen daran erkrankt ist fast alle Berichte in diesem und anderen Foren gelesen. Auch telefonate und Gespräche mit vielen Fachärtzten haben mir ein gewisses Grundwissen darin gegeben. Dies möchte ich an alle Betroffenen weitergeben.


Momentan liegt mein Vater in der Lungenfachklinik Immenhausen (nahe Kassel)
vor einigen Tage wurde ein Asbestgeschwür in der rechten Lunge festgestellt, auch ohne Gewebeprobe fast eindeutig: Pleuramesotheliom.
Gefunden wurde dies nur durch eine Prellung am Schulterblatt und eine Routineuntersuchung nach schweren Hustenattacken. Dannach ging es sehr schnell: Luftnot, Bewegungsunfähigkeit, Fieber.

Entstehung:
Viele haben bereits gelesen das die Enstehung eines solchen Tumors eine Latenzzeit von 30-40 Jahren haben kann, d.h. er hat in seiner Kindheit oder im darauf folgenden Arbeitsleben Asbestfasern eingeatmet. Mein vater war 30 Jahre Raucher, es kommt definitiv nicht vom Rauchen.

Merkmale:
langzeitiger schwerer Husten und Atemnot. Gekrümmets gehen, langezeitige kontinuierliche Gewichtsabnahme sind Anzeichen dafür.

Bahandlungsweise / Vorgehen:

Als erstes : Dieser Tumor ist definitiv bösartig!
Als aller erstes wird das angesammelte Wasser der Lunge durch "Punktion" entfernt , d.h. mit einer langen Nadel wird zwischen die Rippen, durch Rippenfell in die Lunge gestochen und das sich dort angesammelte wasser (bis 4liter auf einmal) abgesogen, dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.

Je nach Stadium des Tumors beginnt dann eine Chemo. Ich Sage dazu nur eins , die einzige Chemo die hilft heißt ALIMTA, nix anderes!
Diese Chemo bewirkt eine verkleinerung , im besten Falle sogar eine komplette vernichtung des Tumors.

Ist der Tumor auf eine operative Größe geschrumpft beginnt eine OP, meist mit entfernung des Lungenflügels samt Rippenfell und angefallnen Lymphknoten. Ist es der linke Lungenflügel mit entfernung angegriffener Teile des Herzbeutels.
Dazu muss man Wissen das der rechte Lungenflügel größer ist als der Linke, jedoch der Linke über dem Herz sitzt, was nun besser ist, denke mal gar nix von beiden.

Spezialkliniken:
Ist das Stadium des Tumors (T1-T3) d.h. ein Anfangsstadium und somit eine Überlebenschance gegeben würde ich allen Beteiligten empfehlen eine spezial Toraxklinik aufzusuchen, denke mal bei sowas spielt Geld keine Rolle mehr.
Es gibt in diesem Fall nur zwei Kliniken die in Frage kommen:
Die Toraxklinik in Zürich oder die ALIMTA Toraxklinik Heidelberg, welche mit modernsten Geräten und den besten Fachärtzenausgerüstet sind.

Vorraussetzung:
Der Betroffene sollte nicht älter als 50 Jahre sein und er sollte über ein gewisses Körperpotential (Gewicht und Willenskraft) verfügen, sowie sich noch im Anfangsstadium (ephitial) befinden.

in meinem Fall:
ich möchte allen keinen Mut rauben, aber dieser Tumor ist einer der bösartigsten und die Überlebenschancen sind so demütigend wintzig, sie sind nicth mal klein nein die chancen sind sehr sehr gering. Meinem Vater haben sie noch maximal 2 Monate geben, er wiegt nichtmal 52kilo und würde nichtmal die Chemo überleben. Ein trauriges Fazit.

Leider ist es so, wie auf anderen Seiten beschrieben zutreffend:
mit oder ohne therapie sind die Chancen schlecht.
Ohne Therapie kann man von einer Lebenszeit von 3-6 Monaten rechnen
mit therapie bis zu 14 Monate.
Es gibt natürlich immer starke Charaktere im Anfangsstadium die damit gut und gerne weitere 5 Jahre leben können...leider nicht in meinem Fall.


Ich wünsche allen Betroffenen eine ungemeines Glück!!! Und allen Angehörigen eine große Portion Hoffnung und eisernen Willen...!!!

Werner P. (54) 06.06.2007
Dabei warst du immer so Lebensfroh trotz aller Niederschläge...
Dich dein immer liebender Sohn,
michél
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